Duisburg. Kurz vor dem Start des Kita-Jahres haben viele Eltern noch keinen Betreuungsplatz. Überraschend kommt das Dilemma nicht.

Zwei Wochen vor dem Start des neuen Kita-Jahres noch zittern zu müssen um einen Betreuungsplatz, dass ist nicht zumutbar für Eltern, deren Arbeitsplatz oder Rückkehr in den Job an dieser Frage hängt. Der Hinweis von Jugenddezernent Thomas Krützberg, in anderen Städten sei es noch schlimmer, ist für die Betroffenen nicht tröstlich. Richtig bleibt: Dass es in Duisburg zuletzt stets gelang, Angebot und Nachfrage in Deckung zu bringen, ist keine Selbstverständlichkeit, wie der Blick in die Nachbarschaft zeigt.

System blockiert sich selbst

Dass es in diesem Jahr damit holpert, kommt nicht überraschend. Steigende Kinderzahlen, mehrere neue Kitas, die ohne Bauverzögerung den Betrieb aufnehmen mussten, Personal, dass rechtzeitig gefunden werden musste: Es war eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten.

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Wenn sie nicht aufgeht, offenbaren sich auch die Schwächen des Portals Kita-Place, auf dem Eltern ihren Bedarf anmelden. Sie werden, wenn sie einen Platz bekommen, nicht automatisch gestrichen. Auch Kinder, die ab Herbst die Schule besuchen, bleiben auf der Warteliste, freie oder zusätzliche Plätze werden so spät gemeldet, dass eine frühzeitige Verteilung nicht möglich ist. Weil Eltern die überforderten Mitarbeiter nicht erreichen, suchen sie das Jugendamt auf, das System blockiert sich selbst. Bleibt zu hoffen, dass auf den letzten Drücker in den nächsten Wochen doch noch alle den ersehnten Platz für ihre Kinder bekommen. Und dass ein verbessertes System im nächsten Jahr die Zitterpartien verhindert.