Duisburg. Die Coverband The Queen Kings begeistert mit einem starken Auftritt am ersten Abend des Duisburger Stadtfestes. Über 1500 Besucher feierten mit.

Das Stadtfest hat am Donnerstagabend einen umjubelten Auftakt erlebt: Auf der Stadtwerke-Bühne zwischen City-Palais und Forum bescherte die Coverband The Queen Kings den rund 1500 Besuchern mit den großen Songs von Freddie Mercury & Co. Eine mitreißende Show. Die größte Überraschung: Sogar eine Opernsängerin war zugegen und veredelte in Duetten drei der legendären Songs.

Pünktlich um 19.30 Uhr tritt das Sextett auf die Bühne. Sänger Sascha Krebs trägt eine eng geschnittene, gelbe Jacke – auf solch exaltierte Garderobe hatte einst auch Sänger Freddie Mercury bei den Liveshows seiner Band Queen gesetzt.

Vom Äußeren ähnelt Krebs – der seit 2017 Frontmann bei The Queen Kings ist und zuvor in zahlreichen Musicals wie „Hair“ oder „West Side Story“ in Hauptrollen zu sehen war – dem 1991 verstorbenen Mercury so gar nicht. Krebs trägt Langhaar-Frisur samt Pferdeschwanz, seine beiden Oberarme sind tätowiert. Und den markanten Freddie-Schnäuzer sucht man auch vergebens.

Gesten und Posen erinnern an das Queen-Original Freddie Mercury

Sänger Sascha Krebs (l.) und der in Duisburg lebende Gitarrist Drazen Zalac von der Coverband The Queen Kings.
Sänger Sascha Krebs (l.) und der in Duisburg lebende Gitarrist Drazen Zalac von der Coverband The Queen Kings. © Thomas Richter

Doch schon beim Eröffnungssong „One Vision“ wird klar, dass Krebs zumindest so manche Pose seines berühmten Vorbildes gekonnt übernommen hat. Wenn er da mit geballter Faust „Don’t Stop Me Now“ gibt oder bei „I Want To Break Free“ über die Bühne stolziert, dann decken sich Körpersprache und Gesten mit denen des Originals. Nur auf einen Mikrofongalgen, mit dem der echte Mercury immer so gern herumwirbelte, verzichtet Krebs. Er schafft es trotzdem, das gesamte Publikum zum Mitsingen, Mittanzen und Mitklatschen zu animieren. Sogar die Damen in den Bierwagen lassen sich mitreißen.

Heimspiel in Duisburg für Gitarrist Zalac

Großen Jubel erntet auch Rolf Sander. Bei Songs wie „Another One Bites The Dust“ und „Under Pressure“ schlägt die Stunde des Bassisten. Bei letzterem Song übernimmt Backroundsängerin Susann de Bollier den Part, den im Original David Bowie eingesungen hatte. Auch Gitarrist Drazen Zalac wird abgefeiert – zum einen für seine Soli, zum anderen weil der gebürtige Kroate seit 1991 in Duisburg lebt und am Donnerstag quasi ein Heimspiel genießt. Ihre Qualitäten bringen aber auch Schlagzeuger Oliver Kerstan und Keyboarder Christof Wetter ein.

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Sänger Sascha Krebs, dessen Stimmumfang dreieinhalb Oktaven umfasst, setzt auch seine Kopfstimme gekonnt ein – etwa beim Klassiker „Somebody to Love“. Wenn er mal Textaussetzer hat wie bei „Spread Your Wings“, verfügt er über genügend Improvisationstalent, um diese Lücken für seine Zuhörerschaft fast unbemerkt zu schließen. Apropos Zuhörer: Der Großteil an diesem Abend ist deutlich jenseits 50 und hat die echten Queen-Platten und -Konzerte in den 70ern und 80ern noch in den eigenen Teenager- oder Twen-Tagen genossen. Sie bekommen alle dann auch noch einen Filmtipp von Sänger Krebs: Der legt ihnen – natürlich – „Bohemian Rhapsody“ ans Herz, jenen Film, der die Geschichte der Band Queen nachzeichnet und in diesem Jahr mit vier Oscars ausgezeichnet wurde.

Opernsängerin Katharina Leyhe singt im Duett mit Krebs „Barcelona“

Opernsängerin Katharina Leyhe trat mit der Coverband The Queen Kings auf und sang etwa den Welthit „Barcelona“.
Opernsängerin Katharina Leyhe trat mit der Coverband The Queen Kings auf und sang etwa den Welthit „Barcelona“. © Thomas Richter

Auch bei den Wechselgesangseinlagen zwischen Sänger und Zuhörer springt der Funke über. Noch lauter wird es, als Krebs dann Katharina Leyhe auf die Bühne bittet. Sie ist eine Sopranistin aus Köln und tritt seit kurzem zu besonderen Anlässen mit The Queen Kings auf. Sie übernimmt dann den Part, den die im Vorjahr verstorbene Operndiva Montserrat Caballé inne hatte. Und dann singen Krebs und Leyhe gemeinsam die Hymne „Barcelona“ oder das Duett „Guide Me Home“ – Songs, die sich auf dem gemeinsamen Album von Mercury und Caballé wiederfinden.

„Sonst singe ich immer ohne Mikrofon. Es war für mich eine große Herausforderung, mich da umzugewöhnen“, erzählte Leyhe im Interview nach ihrem Auftritt. Sonst höre sie ihre eigene Stimme immer nur durch sich selbst. „Hier auf der Bühne höre ich mich plötzlich aus dem Monitor-Lautsprecher. Da klinge ich für mich ganz anders.“ Vor Montserrat Caballé könne man nur den Hut ziehen: „Das war gesanglich immer ganz großes Kino“, lobt Leyhe.

Als Zugabe gibt es das Queen-Set vom Live-Aid-Konzert

Nach dem grandiosen Finale mit dem Über-Hit „Bohemian Rhapsody“ wartet als Zugabe eine Überraschung: Da packen The Queen Kings das komplette Set aus, das Queen 1985 bei ihrem legendären Live-Aid-Auftritt im Londoner Wembley-Stadion gespielt hatten – inklusive „Radio Ga Ga“, „We Will Rock You“ und zum Finale „We Are The Champions“. Würdiges Finale nach begeisternden 140 Minuten für den ersten Stadtfest-Abend.

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