Duisburg. Die Beecker Kirmes ist Duisburgs größter Rummel. Bei der 480. Auflage drehen sich noch bis zum kommenden Dienstag die Karussells.
Mit dem Riesenrad einen Blick über das benachbarte Stahlwerk und die Stadt riskieren oder sich auf dem „Big Monster“ kräftig durchschütteln lassen - das geht auf der 480. Beecker Kirmes, die am vergangenen Freitag begonnen hat. Um 16 Uhr stießen Bürgermeister Manfred Osenger und die Meidericher Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann mit Veranstaltern und Schaustellern auf der Bühne auf dem Marktplatz an und eröffneten die fünftägige Sause.
Kettenkarussell und Entenangeln
Mit dabei sind laut Veranstalter Duisburg Kontor 15 Groß- und Rundfahrgeschäfte, elf Attraktionen für Kinder und rund 130 Buden von Dosenwerfen und Entenangeln, über den Bierstand bis zum Bratwurstgrill. Am frühen Samstagabend war einiges los auf dem Rummel, der in diesem Jahr unter dem Motto „Beeck gibt Kette“ stattfindet. Kette geben konnten allerdings nur die jungen Besucher, denn das Kettenkarussell ist eindeutig nur für Kinder. Die waren allerdings zuhauf mit ihren Eltern da und liefen von Fahrgeschäften zu Buden und umgekehrt.
Für die etwas größeren Kirmesfreunde gibt es klassische „Durchschüttler“ wie den Break Dance oder den Kesseltanz. Richtig rund geht es auf dem „No Limit“. Eine Bratwurst im Magen oder lose Gegenstände am Körper sollten bei diesem „Überkopf-Hochfahrgeschäft“ besser am Boden bleiben. Es sieht aus wie ein riesiger Propeller und die einzelnen Sitze drehen sich noch einmal zusätzlich – nichts für schwache Nerven oder Mägen. Da ging es im Auto Scooter und im Neuling „Crazy Island“ schon eher gemächlich zu. Über fünf Etagen geht es durch Hindernisse wie Rollen, Bälle und vor allem über schmale Trittflächen im Wasser. So mancher blieb da nicht trocken.
Verregneter Samstagabend
Regen blieb der Beecker Kirmes aber sowieso am Samstag nicht erspart. Nachdem es sich bereits am Nachmittag zugezogen hatte und der Wind dafür sorgte, dass die mit Helium gefüllten Motivluftballons wild umherflatterten, ergoss sich ab kurz nach 20 Uhr ergiebiger Regen über die Besucher, die dann zunehmend den Heimweg antraten. Gleichzeitig sorgte das Wasser aber auch dafür, dass es bedeutend weniger staubig auf dem Kirmesplatz am Ende der Karl-Albert-Straße war.
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Tanja Jurhan und Jenny Damm besuchen die Kirmes seit Kindesbeinen. „Es wird von Jahr zu Jahr schlechter“, bedauert Jurhan. Damm pflichtet ihr bei: „Die Lücken werden immer größer. Das hat es früher nicht gegeben. Es stand ein Fahrgeschäft neben dem anderen.“ Sie kommen in jedem Jahr trotzdem, es sei eben Tradition. Dennoch würden auch immer weniger Besucher kommen und sie wissen auch noch nicht, ob sie im nächsten Jahr wiederkommen.
Auch der Marktplatz sei früher ein Treffpunkt für jeden gewesen. Da sei ebenfalls nicht mehr viel los. Wie ihnen geht es vielen Beeckern. Auch bei Facebook wird beklagt, dass die Attraktionen weniger geworden sind.
Schausteller: Geschäft wird schwieriger
Allerdings gibt es auch hier positive Stimmen, die die Familienfreundlichkeit loben. Schausteller Ralf Reminder, der mit seinem großen Getränkestand „Schwarzbrenner“ auf der Kirmes steht, sagt, dass ihn besonders freut, dass auch die alten Beecker noch immer kommen. „Die Kirmes hier ist eine mehrere hundert Jahre alte Traditionsveranstaltung, die es weiß Gott immer schwieriger hat.“ Aber man habe sich alle Mühe gegeben einiges für die Besucher auf die Beine zu stellen. Zwei Tage lang haben die Duisburger jetzt noch Zeit sich selbst ein Bild von der größten Kirmes in ihrer Stadt zu machen.
Höhenfeuerwerk zum Abschluss am Dienstag
Noch zwei Tage lang drehen sich die Karussells auf der Beecker Kirmes. Geöffnet ist am Montag und am Dienstag jeweils von 16 bzw. 15 bis 24 Uhr. Der Montag ist außerdem Familientag mit Ermäßigungen bei den Schaustellern von bis zu 50 Prozent.
Krönender Abschluss soll am Dienstag gegen 22.45 Uhr das Höhenfeuerwerk sein.