Die Händler vom Duisburger Weihnachtsmarkt sind froh, dass die Kälte kommt. Der nasse uhd milde November war nicht so gut fürs Geschäft.

Endlich: Der Winter ist da. Aufatmen auf dem Weihnachtsmarkt. „Jetzt kommen Handschuhe, Mützen und Glühwein zum Zuge.”

Das gönnt Petra Deppe den Kollegen neidlos. Ihren glitzernden Schmuck hat sie bisher ganz gut verkauft. Seit über sieben Jahren ist Nettetalerin in Duisburg dabei. Ihre Zwischenbilanz: „Unser Umsatz liegt auf Vorjahresniveau. Aber natürlich war der Regen für uns alle schlecht.”

Durchwachsen ist die Gemütslage der Händler auf dem Markt – weil Regen und Wind die Geschäfte seit der Eröffnung doch etwas zerzaust haben. „Meine Cousine steht in Bonn auf dem Weihnachtsmarkt”, erzählt Karussellbesitzerin Anja Hoche. „Der ging's auch nicht besser. Sie sagt: Regenschirme kann sie nicht mehr sehen.” Die Kölnerin Hoche, Besitzerin von Cinderellakutsche und schneeweißen Pferdchen, nimmt's trotz bisher mauer Umsätze gelassen: „Am Wetter können wir ja nun mal nichts ändern.” Die Laune lässt sie sich nicht verderben. „Hier Liebelein . . ” Mit dem Fahrchip reicht sie ihren kleinen Kunden immer ein leckeres Fruchtbonbon.

Glühwein und Feuerzangenbowle

Weniger gut drauf waren bis zum Sonntag die Männer, Mädchen und Frauen an den Ständen mit Glühwein und Feuerzangenbowle. Nur winzige Grüppchen trinkfreudiger Gäste drängelten sich zuweilen an den Buden. Jetzt aber kommt die große Zeit: Wärmen von innen ist wieder „in”.

Albert Buss, der „Met” verkauft - heißen Honigwein - dazu Früchtebrot und Nüsse, heißt den Wetterumschwung ebenfalls willkommen: „Mehr Umsatz kann immer sein”, findet er. „Kälte und Trockenheit sind auch bei mir geschäftsentscheidend.” Beim Gastronomen Pierre Düpre ist es nicht anders. „Unsere frisch gekochten Eintöpfe, Grünkohl, Eisbein, Spießbraten, das sind typische Wintergerichte.” Er ist zufrieden bisher, freut sich aber übers Ende der nassen Zeit: „Regen und milde Temeperaturen verderben die Weihnachtsstimmung.”

Nicht meckern möchte Manfred Pawlowski. Zumindest nicht über Petrus und dessen November-Launen. „Wir hatten 2008 ein sehr gutes Jahr”, erklärt der Spezialist für Kunsthandwerk und Kleidung aus Indien und Nepal. In 22 Jahren hat er eine Stammkundschaft aufgebaut, die sich gern in seinem begehbaren Stand umschaut, plaudert - und kauft. „Wir haben in diesem Jahr genauso gut verkauft. Aber”, kritisiert er: „Durch den Wegfall der Averdunk-Fläche sind Imbiss- und Getränkestände zu sehr konzentriert worden, das tut weder Kunden noch Händlern gut.”