Duisburg. Das Gradierwerk in der Duisburger Niederrhein-Therme sollte nach dem Großbrand wieder aufgebaut werden. Nun gibt es positive Signale.
Es gibt berechtigte Hoffnung, dass das Gradierwerk der Niederrhein-Therme trotz des Großbrandes vor gut einer Woche wie ursprünglich geplant wieder aufgebaut werden kann. „Wie hoch der Schaden ist, wie teuer alles werden wird, wissen wir zwar immer noch nicht genau“, so Therme-Sprecherin Sandra Blat y Bränder. „Klar ist aber, dass die Versicherung einspringen wird. Und auch von der Stadt Duisburg und dem Regionalverband Ruhr als Gesellschafter gibt es schon positive Signale.“
An diesem Mittwoch ist Gesellschafterversammlung. Am Montag stimmt der Rat über einen Sonderzuschuss in Höhe von 302.500 Euro zur anteiligen Finanzierung der Sanierung ab. Wenn es dann endgültig grünes Licht gibt, können laut Blat y Bränder die Weichen für den Wiederaufbau gestellt werden. In diesem Herbst soll es losgehen. Wenn alles glatt läuft, soll das Gradierwerk Anfang April 2020 wieder komplett stehen.
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Das Feuer im Duisburger Stadtteil Röttgersbach hatte den rechten Teil des insgesamt 40 Meter langen und acht Meter hohen Gradierwerks und darüber hinaus auch die angrenzende große Kelo-Sauna mit Platz für bis zu 95 Personen komplett zerstört. Die Polizei ermittelt weiter wegen Brandstiftung. Ob fahrlässig oder vorsätzlich, ist nach wie vor nicht klar. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse“, so eine Sprecherin.
Spezialfirma ist im Einsatz
Derweil ist eine Spezialfirma seit dem vergangenen Freitag im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen. „Voraussichtlich bis zum kommenden Wochenende werden die Arbeiten beendet sein“, so die Therme-Sprecherin. „Die Absperrungen sind wegen der vielen Katastrophentouristen blickdicht gemacht worden.“
Von der Kelo-Sauna ist nur noch die Bodenplatte übrig. „Es soll einen Ersatz dafür geben – in welcher Form, ist noch nicht klar“, sagt Blat y Bränder. Ein Großteil des auf einer Länge von 15 Meter zerstörten Gradierwerks ist ebenfalls schon abgetragen worden. „Die lauten Arbeiten wie das Sägen haben wir in die Nacht verlegt.“
Kiosk-Pächterin klagt über Einbußen
Trotzdem hat die Pächterin des Kiosks direkt gegenüber dem Gradierwerk nach eigenen Angaben Einbußen von bis zu 50 Prozent hinnehmen müssen. „Es ist immer noch laut und staubig. Die Idylle ist weg.“ Sie mache drei Kreuze, wenn wieder Ruhe einkehrt.
Meerartiges Klima
Das vom Großbrand betroffene Gradierwerk der Niederrhein-Therme ist seit Anfang 2016 wegen eines Sturmschadens außer Betrieb. Das soll sich Anfang April 2020 wieder ändern.
Dazu wird eine Wand neu mit Bündeln aus Schwarzdorn-Reisig bestückt. „Oben auf der Brüstung sind Hähne, aus denen salzhaltiges Wasser über den Schwarzdorn läuft und verdunstet“, erklärt die Therme-Sprecherin Sandra Blat y Bränder. „Dadurch entsteht ein meerartiges Klima, das gut für Menschen ist, die etwa Probleme mit den Bronchien haben.“
Auch die Pächterin hatte sich im vergangenen Jahr an der großen Unterschriftenaktion für den Erhalt des Gradierwerks beteiligt. Das ist nach Sturmschäden seit Anfang 2016 außer Betrieb. Nach über drei Jahren Kampf war die Finanzierung mit rund 600.000 Euro bereits so gut wie in trockenen Tüchern, als der Großbrand passierte. Wie es nun aussieht, hat das Feuer die ursprünglichen Pläne aber nicht zunichte gemacht.