Duisburg bewirbt sich im Frühjahr um den silbernen "European Energy Award". Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium NRW gefördert, deutschlandweit nehmen über 200, europaweit über 600 Kommunen teil. Ziel ist, zum kommunalen Klima-Umweltschutz beizutragen.

„Draußen ist Wetter, Klima geht aber über Jahre”, erklärte Duisburgs Umweltdezernent Dr. Peter Greulich. Es braucht also einen langen Atem, Dinge anzustoßen, zu verändern. Das klappt indes so gut, dass sich die Stadt im kommenden Frühjahr vom TÜV prüfen lassen will, um mit dem silbernen „European Energy Award” (eea) belohnt zu werden. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium NRW gefördert, deutschlandweit nehmen über 200, europaweit über 600 Kommunen teil. Ziel ist, effizienter mit Energie umzugehen, verstärkt erneuerbare Energien zu nutzen und so zum kommunalen Klima-Umweltschutz beizutragen.

Als Duisburgs Rat 2006 beschloss, sich am eea zu beteiligen, brachte es bereits einige passende Projekte mit, so etwa den Klima-Tisch als unabhängige Beratungsstelle, das Schulprojekt Espadu, die Nah- und Fernwärme der Stadtwerke sowie eine hohe Energieeffizienz der Kläranlagen. Die ideale Stadt der Zukunft hat nach Vorstellung des Zertifizierungsprogramms eine 100-prozentige Zielerreichung, den silbernen Award gibt es bereits für 50 Prozent, Gold für 75 Prozent. Duisburg hatte 2007 immerhin 38 Prozent erreicht.

Nach weiteren Projekten wie Fuhrparktrainings bei den Wirtschaftsbetrieben, neuer Tourenplanungssoftware für die Müllwerker, der Wärmeversorgung des Ruhrbads in Hamborn durch Kraft-Wärme-Kopplung mit Grubengas und vielen anderen kleineren und größeren Projekten, Kooperationen und Ideen sind inzwischen 55 Prozent erreicht, wie Reiner Tippkötter vom Beratungsbüro Infas enermetric bestätigt.

Der Experte, der „käuflich, aber nicht bestechlich ist”, wie Greulich betonte, begleitet die Stadt bei dem Prozess und hilft beim Management. „Natürlich hätten wir viele der Maßnahmen sowieso durchgeführt, so ist es aber effizienter”, betont Greulich. Mit dem Preis selbst sei eine Würdigung der Anstrengungen, nicht aber ein Geldsegen verbunden. „Aber insgesamt sparen wir Millionen, während sich die Investitionen im Rahmen halten.”