Duisburg. Der Bebauungsplan zu dem Duisburger Großbauprojekt 6-Seen-Wedau soll nach 800 Einwenden von 300 Bürgern erneut offengelegt werden.

Der Bebauungsplan zu 6-Seen-Wedau soll erneut offengelegt werden. Nachdem bei der ersten Offenlage der Pläne für das Großbauprojekt auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände rund 800 Einsendungen von über 300 Bürgern die Verwaltung erreichten, „sind an verschiedenen Stellen Anpassungen vorgenommen worden“, teilt die Stadt mit. Zwar seien die grundlegenden Planungsinhalte nicht verändert worden. Aber dennoch gab es „zahlreiche konstruktive Hinweise, die bestmöglich berücksichtigt werden sollen“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Um den Bürgern nun auch die Möglichkeit zu geben, sich zu den Änderungen zu äußern, soll eine erneute öffentliche Auslegung erfolgen, über die der Rat am 1. Juli entscheiden soll.

So soll das Ufer am Masurensee nach den Plänen des Ateliers Loidl nach der Umsetzung des geplanten Großbauprojektes 6-Seen-Wedau aussehen.  
So soll das Ufer am Masurensee nach den Plänen des Ateliers Loidl nach der Umsetzung des geplanten Großbauprojektes 6-Seen-Wedau aussehen.   © Atelier Loidl | Quelle

„Ein städtebauliches Projekt dieser Größenordnung lebt von der Beteiligung der Öffentlichkeit. Die Planung wurde schon auf Basis zahlreicher Workshops unter Beteiligung von Bürgern entwickelt. Duisburg soll weiterhin mitmachen“, sagt Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne. Die Themen seien vielfältig und reichen vom städtebaulichen Konzept über die Freiraumplanung bis hin zum Wohnungsbau. Geprüft wurden auch Anregungen, die erst in nachfolgenden Phasen relevant werden, da diese nicht in einem Bebauungs- oder Flächennutzungsplan geregelt werden können. Hierunter fallen die Bepflanzung am Straßenrand oder der Wunsch nach Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Auf dem Areal des ehemaligen Rangierbahnhofs und des Ausbesserungswerks, das mit 90 Hektar Fläche so groß ist, wie 115 Fußballfelder, soll ein Wohn- und Arbeitsquartier mit bis zu 3000, teils öffentlich geförderten Wohnungen, entstehen. Betroffen von den Planungen sind auch die Masurenalle und der Masurensee. 30 der 90 Hektar sind für universitätsnahe Nutzungen und Gewerbe vorgesehen. Oberbürgermeister Sören Link betont immer wieder nicht nur, dass es „derzeit kein anderes großes Bauprojekt in NRW von dieser Stahlkraft gibt“, sondern, dass es auch eines „für alle Duisburger“ sein soll.

Längst laufen die vorbereitenden Arbeiten – ungeachtet des noch nicht verabschiedeten Bebauungsplans. Die Zauneidechsen sind in ihr Ersatzhabitat umgezogen, das Brachland des alten Güterbahnhofsgelände in Wedau wird zusehends zum Bauland entwickelt, 45 Kilometer Schienen sind zurückgebaut und die Suche nach einem Investor für das geplante Nahversorgungszentrum, das vor dem Start der Wohnbebauung errichtet werden soll, läuft.