Duisburg. Rheinhauser (43) steht wegen Drogenanbaus und Waffenbesitzes vor Gericht. Familie soll er zur Arbeit auf Plantage gezwungen haben.

Wegen gravierender Vorwürfe steht seit April ein 43-jähriger Rheinhauser (43) vor dem Landgericht. Er soll 2018 in seinem Wohnhaus nicht nur ein stattliches Waffenarsenal gelagert und eine ständig größer werdende Marihuana-Plantage betrieben haben, sondern auch seine Frau und mehrere seiner sechs Kinder mit brutaler Gewalt und Drohungen zur Arbeit auf der heimischen Drogen-Pflanzung gezwungen haben. Am Montag startete der Prozess noch einmal von vorn.

Wegen Erkrankung eines Richters hatte das Verfahren nach mehreren Verhandlungstagen abgebrochen werden müssen. Da es nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von 21 Tagen fortgesetzt werden konnte, musste der Prozess nun noch einmal neu gestartet werden. Bis auf zwei neue Schöffen sind alle Verfahrensbeteiligten mit der Materie bereits vertraut.

Polizei fand 2000 Marihuana-Pflanzen und ein Waffenarsenal

Bei einer Durchsuchung waren im Juli 2018 rund 2000 Marihuana-Pflanzen im Haus des Angeklagten gefunden worden. Die Ermittler fanden sie in verschiedenen Wachstumsstadien. Die Polizei entdeckte über das ganze Haus verteilt zahlreiche Waffen: Zehn Pistolen wurden gefunden sowie ein russisches Sturmgewehr und ein leichtes Maschinengewehr jugoslawischer Herkunft sowie erhebliche Mengen passender Munition.

Zudem werden dem 43-Jährigen Bedrohungen, Nötigungen und Körperverletzungen vorgeworfen. Er soll seine Familienmitglieder mit Schlägen - unter anderem soll er neben seinen Fäusten einen Baseballschläger und eine Dachlatte eingesetzt haben - zur Arbeit auf der Plantage gezwungen haben. Spurten die Kinder nicht wie erwartet, soll er auch schon einmal zu einer Pistole gegriffen und mit dem Tode gedroht haben. In einem anderen Fall soll er ein Kind, das seiner Ansicht nach die Pflanzen nicht gut genug gegossen hatte, zum Trinken von Urin gezwungen haben.

Im ersten Anlauf hatte der Angeklagte lediglich den Besitz der Waffen und den - weitgehend erfolglosen - Anbau von Marihuana zugegeben. Bis zum 12. August sind zunächst vier weitere Sitzungstage vorgesehen.