Duisburg. Zum Welt-Hirntumortag ging es für Schüler des Mercator Gymnasiums in den OP-Saal der Sana Kliniken in Duisburg. Das Ziel: Aufklärung über Tumore.

Wie entstehen eigentlich Tumore? Wann gilt ein Tumor als gutartig und wann als bösartig? Wie kann man lernen, mit dieser Erkrankung gut umzugehen? Welche Mittel hat die Medizin, um Gehirntumore zu bekämpfen? Auf all diese Fragen erhielten 20 Schüler des Mercator Gymnasiums beim Infotag der Sana Kliniken Antworten. Ziel ist es, über Gehirntumore und den Umgang mit ihnen zu informieren.

Vor einigen Jahren rief Professor Doktor Martin Scholz die Veranstaltung in Kooperation mit dem Mercator Gymnasium sowie der deutschen Gehirntumorhilfe ins Leben. Anlass: der heutige Welt-Hirntumortag.

Die Schüler erwartete am Dienstag zunächst eine Reihe von Vorträgen – Oberärztin Dr. Catharina Junghaus sprach über Gehirntumore, Oberärztin Severin Assmann über Epilepsie, die im Rahmen eines Gehirntumors auftreten kann. Neben den Schülern waren auch Patienten, Interessierte und Angehörige dazu eingeladen, sich die Vorträge anzuhören.

Operation an der Kokosnuss

Die Deutsche Hirntumorhilfe ruft jährlich zum bundesweiten Welthirntumortag auf. An der Kokosnuss wurde geübt.
Die Deutsche Hirntumorhilfe ruft jährlich zum bundesweiten Welthirntumortag auf. An der Kokosnuss wurde geübt. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Nach der Theorie konnten sich die Schüler wie junge Ärzte fühlen – die Jungen und Mädchen griffen unter Anleitung von Catharina Junghans zu Handbohrer und Skalpell. Auf dem Operationstisch lagen ungewöhnliche Patienten: Kokosnüsse, Orangen und Wassermelonen.

So lernten die Jugendlichen erste operative Techniken. Mit dem Handbohrer öffneten die Kinder eine Kokosnuss. Warum gerade diese tropische Frucht? Die Dicke der Schale ähnelt der Schädeldecke eines Menschen, erklärt die Oberärztin. An der Orange konnten die Jungen und Mädchen anschließend das skalpieren üben. Dann ging es an die Wassermelonen: Oberärztin Catharina Junghans versteckte ein Radiergummi im Inneren. Mit einem Röntgengerät sollten die Kinder dieses wiederfinden.

„All dieses Obst eignet sich gut, um den Kindern die Vorgänge bei einer Operation zu veranschaulichen“, sagt die Oberärztin für Neurochirurgie. „Manche Schüler sind besonders begabt und wenn sie sich vorstellen können, hier zu arbeiten, können auch einige von ihnen zum hospitieren oder im Rahmen von Praktika wiederkommen.“ Dies sei aber nicht der Hauptgrund für die Veranstaltung: „Wir wollen informieren und aufklären, um den Menschen zu zeigen, dass die Diagnose Gehirntumor nicht immer gleich ein Todesurteil sein muss.“

Schüler zeigten sich begeistert

Zeynep, Schülerin des Mercator Gymnasiums war von dem außergewöhnlichen Schultag begeistert und freute sich vor allem über den Einblick in den Arbeitsalltag im Krankenhaus: „Ich bin froh darüber, dass ich hier sein darf“, sagt die 17-Jährige und ergänzt: „In der vergangenen Zeit hatten einige von uns Fälle von Tumoren jeder Art in der Familie und hier zu sehen, wie viele Möglichkeiten die Ärzte haben, Tumore zu entfernen, tut gut, beruhigt und spendet Trost.“

Gerade der Einblick in den Arbeitsalltag im Krankenhaus hat der Schülerin gefallen: „Das ist für uns Elftklässler interessant.“ Denn bald stellen die Schüler mit dem Abitur ihre Weichen für die Zukunft. Vielleicht geht es für einige zurück in den Krankenhausalltag, mit echten Patienten. Bis dahin wird an Kokosnüssen und Orangen geübt.