Duisburg. Beim Kinderkultur-Festival können die jungen Besuchern nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen. Schattenplätze bevorzugt.
Schattenplätze sind an diesem sonnigen Wochenende am Innenhafen begehrt. Für Joe Dieffenbacher und seinen „Circus Bardo“ half alles nichts. „Ihr habt eine große Show erwartet und bekommt: mich!“ weckte er bei den kleinen und großen Zuschauern hohe Erwartungen. Vom Anzug verwandelt er sich in einen Superman und dürfte unter der Verkleidung geschwitzt haben. Festival-Chef Clemens Richert ist hingegen mit der Resonanz zufrieden: „Die Leute kommen auch, wenn es warm ist.“ Ihm gefallen vor allem die großen Holzspielzeuge, die ein spanisches Ensemble mitgebracht hat. Kultur-Dezernent Thomas Krützberg fasste sich bei der Eröffnung recht kurz und gab die Bühne frei für die beiden Künstler im Zirkuszelt. Das Kinderkulturfestival dauert noch bis kommenden Sonntag und lockt mit Workshops, Theateraufführungen und einer Mitmach-Ausstellung.
Kinder bauen Marionetten selbst
Laya (7) und Filia (5) basteln gerade zwei Marionetten. „Wir haben Pappe genommen und da Kleber drumherum gemacht“, beschreibt Laya. In den Kopf werden drei Schlitze gemacht, zwei für die Ohren und der dritte für das Stück Stoff, denn die Puppen sollen ja bekleidet sein. „Beim Chef sieht das alles ein bisschen einfacher aus“, sagt die Mama und schaut auf den Künstler Thomas Herfort, der mit allerlei Marionetten angereist ist. „Ich habe Kunst studiert. Aber Skulpturen und Gemälde waren mir zu statisch“, erklärt der Erschaffer von Marionette Gisela, einem Flamencotänzer oder einer Ratte. Behände lässt der gebürtige Bayer die Marionette tänzeln. „Für kleine Kinder ist das manchmal fast ein bisschen gruselig“, weiß er. Unter den selbst gebauten Marionetten sind aber nur nette Charaktere.
In der Ausstellung „Versuch’s mal: Faszination Physik“ haben sämtliche Besucher Spaß, auch wenn sie Naturwissenschaften eigentlich gar nicht leiden können. „Unter der Woche ist die Ausstellung vor allem bei Schulklassen beliebt. Naturwissenschaften sind ein großes Thema“, weiß Clemens Richert. Die Exponate haben so lustige Namen wie „Trotzumwegzuerstda.“ Es pendeln kugeln und schwingen Federn. Und die kleinen Besucher staunen nicht schlecht, als sie sich die Ausstellungsstücke genau anschauen. „Boh, hast du das gesehen“, ruft ein Junge und deut seinen Vater an. Bei ihm ist der Physikunterricht eine Weile her - er liest die Erklärungen neben den spielerischen Exponaten nach.
Das Theaterprogramm geht am Montagnachmittag, 16.30 Uhr, weiter. Dann ist „Bruno der Briefträger” im Theaterzelt zu sehen. Am Dienstag findet um 15 Uhr und 16.45 Uhr ein Mitmach-Workshop auf dem Gelände statt. „Erfindungen aus der Tüte“ lautet der Titel. Um 16.30 Uhr wird das Stück „Kontrol“ im Zelt gezeigt.
Das komplette Programm bis kommenden Sonntag, 9. Juni, ist online auf der Seite www.kinderkulturfestival.de abrufbar. Für die Veranstaltungen am Nachmittag gibt es noch Eintrittskarten. Vormittags sind Schulklassen zu Gast.