Die Stadtwerke Duisburg machen Ernst mit ihren Windenergieplänen. Zusammen mit dem im Hafen ansässigen Hersteller Eviag wird Anfang des Jahres ein Windrad in Grevenbroich errichtet, 132 Meter hoch und mit einer Leistung von zwei Megawatt, mit der man etwa 1300 Haushalte versorgen könnte.

Baubeginn soll im Januar sein, ein Monat später der Beginn der Testphase. Die Einweihung ist für April terminiert. Voraussichtliche Laufzeit des Windrades: mindestens 15 Jahre.

Es handele sich keineswegs um einen „Alibi-Einstieg” in die Windenergieerzeugung, beteuerte gestern Stadtwerke-Chef Dr. Hermann Janning. In den nächsten Jahren stünden für Investitionen in diese Technologie jeweils 10 bis 20 Mio Euro bereit. Ziel ist es, die Gunst der Eviag-Ansiedlung zu nutzen und in Zusammenarbeit mit dem privaten Partner, eventuell auch weiteren Interessenten, ein „Windkraftdienstleistungszentrum” entstehen zu lassen. Windräder selbst werde es in Duisburg aber kaum gebe. Geeignet seien nur ein bis zwei Standorte.

„Wir wollen Wind nach Duisburg bringen”, so Eviag-Vorstandsvorsitzender Wilhelm Hecking. Für 10 Mio Euro werde im Hafen eine Fertigung aufgebaut mit dem Ziel, jährlich 200 Turbinen zu produzieren. Aus derzeit 35 Mitarbeitern sollen 200 werden.

Auch anderen erneuerbaren Energien wollen sich die Stadtwerke in Zukunft stärker widmen. So geht man gemeinsam mit anderen Stadtwerken an die Nutzung von Biomasse. Und das nicht nur in Duisburg, sondern national und regional. Und zu Forschungszwecken wird ein japanisches Unkraut angebaut, das schnell wächst und Biomasse liefert.