Duisburg. . Die Volksbank Rhein-Ruhr vergibt 23.000 Euro an Duisburger Vereine und Initiativen. Kunden der Genossenschaftsbank entschieden über Vergabe mit.
So viel Zeit Ehrenamtliche auch in ihre Projekte investieren, oftmals verzweifeln sie am Geldmangel. Jedes halbe Jahr schüttet die Volksbank Rhein-Ruhr daher 23.000 Euro an 25 Duisburger Vereine und soziale Initiativen aus.
„Wer das Geld bekommt, wird über eine Abstimmung auf unserer Internetseite entschieden“, erklärt Volksbank-Sprecherin Yvonne Rettig. „Die ersten drei Plätze erhalten garantiert 500 Euro. Unser Mitgliederbeirat kann aber auch über höhere Summen entscheiden. So sind bis zu 2000 Euro möglich“, sagt sie. „Es unterstützt den genossenschaftlichen Gedanken, wenn unsere Kunden mitentscheiden können, welche ehrenamtlichen Aktivitäten wir unterstützen.“
Auf die richtigen Argumente kommt es an
Die überzeugendsten Projekte seien meist solche, die Kinder oder Menschen mit Handicap betreffen. „Auch kulturelle und soziale Projekte sind oft dabei. Auf die richtigen Argumente kommt es an, dann kann ein Projekt auch mehrfach bedacht werden“, sagt Rettig.
Schon seit fünf Jahren vergibt die Volksbank Gelder an ehrenamtliche Projekte. Bereits zum zweiten Mal bedacht wird der Tiergnadenhof Duisburg, diesmal mit 1100 Euro. „Wir nutzen das Geld als Zuschuss fürs Heu, durch den heißen Sommer letztes Jahr sind die Kosten gestiegen“, sagt Mitarbeiterin Jennifer Kuhl.
Heuballen sind derzeit teurer als sonst
Normalerweise koste ein Rundballen 60 bis 70 Euro, momentan sind es mehr als 100. „Und wir verbrauchen ein bis zwei Ballen am Tag. 2018 mussten wir auch noch beifüttern, obwohl die Tiere auf der Weide waren“, sagt sie. „Außerdem hat es bei uns vor anderthalb Jahren gebrannt, wir haben immer noch Dinge, die wir wieder herrichten müssen. Deswegen sind solche Fördergelder klasse“, sagt Kuhl.
Über 1200 Euro freut sich der Bund der katholischen Jugend in Duisburg (BDKJ), der Dachverband aller katholischen Jugendverbände. Er veranstaltet vom 23. bis 26. Mai die Aktion „72 Stunden“, bei der Jugendliche in ihrer Umgebung ehrenamtlich tätig werden.
Über das Wochenende hinaus helfen
„Sie helfen beim Renovieren oder Verschönern, in Kindergärten oder der Nachbarschaft. In Duisburg nehmen 450 Menschen in 18 Gruppen teil“, sagen Julia Rissmann und Nick Erichsen vom BDKJ. „Das Geld soll dafür eingesetzt werden, um auch noch über das Wochenende hinaus zu helfen, beispielsweise um Gärten zu pflegen oder Nachbarschaftsfeste zu organisieren“, sagt Erichsen.
Von der Aktion „72 Stunden“ ist auch Dagmar Frochte begeistert. Sie gehört dem Mitgliederbeirat an, der über die Verteilung der Gelder entschied: „Mein Sohn hat selbst ein Handicap und hat vor Jahren an einer integrativen Freizeit des BDKJ teilgenommen“, sagt sie.
Ihre Beiratskollegin Sylvia Linn ergänzt: „Wir unterstützen gern Projekte aus Stadtteilen, in denen wir leben. So wissen wir, wo bei den Vereinen der Schuh drückt.“