Duisburg. . Das DRK-Familienzentrum Schwedenheim leistet in Duisburg mit dem Projekt „Flükids“ wichtige Integrationsarbeit. Zum 70-Jährigen wird angebaut.
Wo viele Kulturen aufeinandertreffen, braucht es einen Leuchtturm, der die Menschen leitet und zusammenbringt. Als solcher hat sich das Schwedenheim – das Familien- und Stadtteilzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) – in Hochfeld etabliert. Die Einrichtung, in der auch ein Kindergarten untergebracht ist, nimmt seit Jahren an dem Projekt „Flükids“ teil. Hier werden Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund begleitet, die keinen Kita-Platz finden. Jetzt haben Vertreter der Duisburger CDU das Schwedenheim besucht, um sich über dessen Arbeit zu informieren.
1,2 Millionen Euro Zuschuss für die „Flükids“
Zur Delegation gehörten neben einigen Lokalpolitikern auch die Landtagsabgeordnete Petra Vogt, der Europa-Abgeordnete Dennis Radtke und die Staatssekretärin des NRW-Familienministeriums, Serap Güler. Die NRW-Regierung bezuschusst die Duisburger „Flükids“-Einrichtungen jährlich mit 1,2 Millionen Euro. Der Migrationsanteil des Hochfelder Kindergartens liegt bei 98 Prozent, wobei die meisten Kinder aus Rumänien und Bulgarien stammen.
„Freizügigkeit ist ein hohes Gut der EU, stellt uns aber auch vor Herausforderungen. Und das DRK leistet hier wertvolle Integrationsarbeit“, bekräftige Dennis Radtke. „Wir müssen Migranten als Teil der Gesellschaft begreifen. Die Kinder sind hier geboren und werden hier zur Schule gehen. Wir dürfen unsere Fehler nicht wiederholen und müssen ihnen helfen, sich als Teil des Landes zu fühlen“, sagte Güler. „Vielfalt ist etwas Gutes, auch wenn es nicht immer einfach ist, darf man es nicht zu sehr gewichten.“
Eröffnung jährt sich im September zum 70. Mal
Besondere Aufmerksamkeit dürfte dem Schwedenheim in diesem Jahr auch durch einen anderen Anlass zuteil werden: Am 7. September jährt sich die Eröffnung zum 70. Mal. Dann fällt auch der Startschuss für eine Reihe von Bauarbeiten. Ab September soll das Stadtteilzentrum erweitert und umgebaut werden. „Hier in Hochfeld herrscht großer Bedarf an Kindergartenplätzen. Mit den neuen Räumlichkeiten können wir zwei weitere integrative Gruppen eröffnen, zumal wir auf dem Gelände auch den Platz dafür haben“, sagt Peter Ibe, Schatzmeister des DRK.
Doch sollen sich nicht nur Kinder im Anbau entfalten können, die Räume sind auch für die Eltern gedacht. „Wir planen ein Elterncafé und Einrichtungen für Mütter-mit-Kind-Kursen. Unser Ziel ist eine fruchtbare Familienarbeit.“
Auch Altbau wird saniert
Wenn der Anbau fertig ist, soll nach und nach auch der Altbau saniert und auf den aktuellen energetischen Stand gebracht werden. „Die Gruppen ziehen dann schon in den Neubau, so dass sie von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt sein werden“, sagt Ibe. Allgemein soll die Arbeit im Stadtteilzentrum uneingeschränkt weiterlaufen. „Da wir am Ende mehr Platz haben, können wir die Gruppen besser aufteilen“, fügt er hinzu.
Beendet sein sollen die Arbeiten im Sommer 2020. Kosten laut Ibe: etwa drei Millionen Euro. „1,6 Millionen kommen vom Bund, den Rest müssen wir selbst aufbringen. Wir kümmern uns derzeit noch um Spenden oder eine Stiftung, die einen Teil übernimmt.“
>>>INTEGRATIONSHILFE FÜR DIE GANZE FAMILIE
Das Landesprojekt „Flükids“ richtet sich an Kinder mit Migrationshintergrund, die trotz des rechtlichen Anspruchs keinen Kita-Platz finden. Das Alter der Kinder liegt zwischen null und sieben Jahren, aber auch ältere Kinder können betreut werden.
Im Mittelpunkt steht dabei die Elternarbeit: Mit Spielen, Sprachangeboten und Sportangeboten sollen die gesamten Familien integriert werden.