Duisburg. . Rund 120 Schulen sollen mitmachen. Sie bekommen 40 Prozent der eingesparten Summe als Prämie und für Investitionen in ihren Gebäuden.

Rund acht Millionen Mark kosten allein Wasser und Energie-Verbrauch an Duisburger Schulen. Die können wieder im Projekt ESPADU mitmachen, um den Verbrauch zu reduzieren. Dreißig Prozent der eingesparte Summe wird den Schulen als Prämie ausgezahlt, zehn Prozent gibt’s für Investitionen, die Energie sparen.

„Unser Ziel ist, dass sich 120 Schulen beteiligen“, sagt Katja Hummert, von der Düsseldorfer WertSicht GmbH, die nun das Projekt begleitet, an Bord bleibt das Ecoteam mit dem Energiespar-Beratern Klaus Pelzer und Herry Rubarth, die beide schon langjährig die Schulen beratend unterstützen. Bis zu den Sommerferien können sich die Schulen noch anmelden.

Aktion läuft seit 2002

Seit dem Start im Jahre 2002 haben sich bereits 114 Schulen beteiligt, die jährlichen Einsparungen beziffert die Stadt auf rund 200.000 Euro. „Ich bin stolz auf ESPADU. Es gibt keine zweite deutsche Stadt, in der sich so viele Schüler und Lehrer Gedanken machen, wie es ein wenig besser werden kann“, sagte OB Sören Link am Donnerstag beim Auftakt im Kaufmännischen Berufskolleg Mitte in Neudorf.

OB Sören Link unterzeichnete als Erster mit Schüler der GGS Zoppenbrückstraße und der Gesamtschule Süd das Teilnehmer-Plakat.
OB Sören Link unterzeichnete als Erster mit Schüler der GGS Zoppenbrückstraße und der Gesamtschule Süd das Teilnehmer-Plakat. © Tanja Pickartz

Ein modernes Gebäude, an das sich seine Nutzer immer noch gewöhnen müssen, berichtet Schulleiterin Angelika Hermans: „Die Fenstern müssen geschlossen bleiben, damit das Belüftungssystem funktioniert, auch Beamer werden nach dem Unterricht nicht immer ausgeschaltet. Und obwohl es auf jedem Flur eine getrennte Müllentsorgung gibt, ist der Weg vom Klassenraum oft noch sehr weit.“ Das sind Luxusprobleme für die Vertreter der Kath. Barbara-Grundschule und der GGS Gartenstraße, die sich in Neumühl einen Altbau teilen: „Unser Gebäude ist 342 Jahre alt“, berichten sie.

Energiesparmeister der Kranichschule

Dennoch sind Duisburger Schulen immer wieder für ihre vorbildlichen Bemühungen ausgezeichnet worden. „Energiesparmeister“ darf sich etwa die Kranichschule in Wanheimerort nennen.

Als Energiechecker wachen dort Schüler über Licht, Wasserhähne und Lüftung. Ein „Dicker-Pulli-Tag“ weckt seit 2015 Bewusstsein dafür, dass schon zwei Grad weniger Raumtemperatur zwölf Prozent Energie sparen. „Unsere AG entwickelt neue Ideen“, sagt Lehrerin Güldan Foltin.

Über den „Goldpreis“ beim Bundeswettbewerb Energiesparmeister freuten sich die Zoppenbrück-Grundschüler 2011. Nicht nur die Schule auch für daheim entwickelten die Meidericher Energiesparpässe. „Über Abendessen bei Kerzenlicht waren aber nicht alle Eltern erfreut“, berichtet Schulleiter Martin Fey.

>> ÄRGER UM PRÄMIENAUSZAHLUNG

Weil es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Verzögerungen bei der Auszahlung der Prämien kam, sind viele Schulen verärgert. „Die Ermittlung der Einsparungen war aufwändig, das soll nun schneller gehen“, kündigte Karl-Heinz Frings an, er betreut das Projekt im Umweltamt der Stadt. Noch ausstehende Prämien, so Frings, sollen „kurzfristig ausgezahlt werden“.