Duisburg. Die Hälfte der Mitarbeiter studiert noch. Bei Lösungen für Mechanik, Elektrik und Software arbeitet das Unternehmen eng mit der Uni zusammen.

Das Zusammenspiel von Mechanik, Elektrik und Software gleichzeitig zu betrachten ist die Stärke der ITQ. Die Besonderheit: Rund 50 Prozent der Mitarbeiter sind noch Studierende. Am Freitag wird der erste runde Geburtstag gefeiert: Die Duisburger Niederlassung gibt es seit zehn Jahren. „Die enge Anbindung an die Universität ist eines unserer Prinzipien“, sagt Leiter Jörn Linke, mit 51 Jahren der „Senior“ in einem Team mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren.

Win-Win-Situationen schaffen

„Unsere Leute bringen frisches Denken mit, gehen zwar sehr unbedarft ran, aber haben keine Scheuklappen auf und denken leichter quer als manche erfahrenen Ingenieure“, schildert Linke die Vorteile der Jugend. Als Einzelkämpfer begann der Elektroingenieur vor zehn Jahren, Theresia Rusch, seine erste Mitarbeiterin, kam aus einer Vorlesung, die ITQ am Lehrstuhl für Mechatronik anbietet. „Wer Lust hat, kann bei uns mitarbeiten“, hatte Linke angeboten. Rusch wollte – und ist nach bald neun Jahren immer noch dabei. „Bei den Vorlesungen lerne ich die Leute persönlich kennen und merke, ob es passt“, sagt Jörn Linke.

Jörn Linke (r.) begann als ITQ-Niederlassungsleiter vor zehn Jahren, Daniel Kohnen, Simon Lehmann, Theresia Rusch und Laura Rupprecht (v.l.) gehören zu den Mitarbeitern, die am längsten mit dabei sind.
Jörn Linke (r.) begann als ITQ-Niederlassungsleiter vor zehn Jahren, Daniel Kohnen, Simon Lehmann, Theresia Rusch und Laura Rupprecht (v.l.) gehören zu den Mitarbeitern, die am längsten mit dabei sind. © Michael Dahlke

So praktiziert es die ITQ an allen Standorten. „Wir machen viel Ausbildung, versuchen Win-Win-Situationen für das Unternehmen, die Studierenden und die Kunden zu schaffen“, erklärt Linke. Die zahlen vergleichsweise wenig, die Studierenden sammeln wichtige Erfahrungen und das Unternehmen rekrutiert auf diesem Weg seine Mitarbeiter. „Aber natürlich müssen auch wir am Ende des Tages wirtschaftlich arbeiten“, erklärt Linke.

Messen als Kunden-Kontaktbörse

„Hier konnte ich Praxiserfahrung sammeln, die ich in der Uni nie bekommen hätte“, sagt Daniel Kohnen, der wie viele andere seine Masterarbeit in einem ITQ-Projekt geschrieben hat. „Wir sind uns für nichts zu schade“, beschreibt Simon Lehmann einen weiteren Grundsatz, den die Kunden schätzen.

Für viele Werkstudenten seien die Projekte deshalb auch das Sprungbrett für eine Anstellung bei den Kunden. Die kommen aus einem Radius von bis zu 300 Kilometern, die meisten aus der Region. Darunter viele namhafte Unternehmen und Konzerne wie Siemens oder der Krefelder Anlagenbauer Siempekamp. „Wir simulieren dort die Anlagen, bevor sie in die Produktion gehen“, erläutert Simon Lehmann. Die Modularisierung von Anlagen, die eine schnelle Produktumstellung gewährleistet, ist ein weiterer Schwerpunkt.

Digitalisierung prägt Projekte der Zukunft

Die Digitalisierung, das Internet der Dinge (IOT) werden Projekte der Zukunft prägen, ist Theresia Rusch sicher: „Da hängt der Maschinen- und Anlagenbau immer ein paar Jahre hinterher“, sagt sie. Noch eine ITQ-Besonderheit: Einen Vertrieb für die Kunden-Akquise gibt’s nicht. Große Messen wie die Interpak sind wichtige Kontaktbörsen. „Da sind wir mit Demonstratoren und lernen viele Leute kennen“, sagt Jörn Linke.

>>> ITQ: 200 Mitarbeiter an vier Standorten

Die ITQ (steht für IT und Qualität) wurde vor 21 Jahren von Dr. Rainer Stetter in München gegründet. Weitere Standorte sind Erlangen, Gran Canaria und Duisburg. Info: www.itq.de

In der Duisburger Niederlassung im Tectrum an der Bismarckstraße arbeiten derzeit 19 Mitarbeiter, sie rekrutieren sich aus der Uni Duisburg-Essen.