Duisburg. . Ein 43-jähriger Duisburger gesteht vor Gericht den Betrieb einer Indoor-Drogenplantage. Dort soll er seine Familie zur Mitarbeit gezwungen haben.

Eine Fülle von Anklagepunkten wirft die Staatsanwaltschaft einem 43-jährigen Rheinhauser vor. Zwischen März 2017 und Juli 2018 soll er in einem Haus an der Gravelottestraße in Hochfeld eine große Drogen-Plantage betrieben haben.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurde außerdem ein regelrechtes Waffenarsenal gefunden. Und der Mann soll seine Familie brutal zur Arbeit auf der Plantage gezwungen haben. Am zweiten Verhandlungstag vor dem Landgericht gab der Angeklagte einen großen Teil der Anklage zu.

Start mit 20 Samen endet in mieser Ernte

Mit 20 Samen habe er angefangen, und daraus 2000 Pflanzen gemacht, berichtete der Angeklagte. Die Informationen dazu habe er sich im Internet besorgt. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie so etwas geht.“ Aber die Hoffnung, damit seine finanzielle Lage zu verbessern. Offenbar hatte sich der 43-jährige Schweißer durch den Kauf zweier Häuser übernommen.

„Aber ich habe nur neue Schulden für das ganze Equipment und den Strom gemacht“, so der Angeklagte vor dem Gericht Und die Qualität der Pflanzen sei so mies gewesen, dass er nichts habe verkaufen können. „Am Ende hatte ich nur Müll.“

Polizei fand viele Waffen

Auch den Besitz zahlreicher Waffen – bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden neben der Indoor-Plantage, die mehr Platz einnahm als der Wohnraum der Familie, ein Dutzend Pistolen, ein Sturmgewehr und ein Maschinengewehr gefunden – räumte der Angeklagte ein. „Ich stamme aus einer Jäger-Familie“, erklärte er Schon seit frühester Jugend sei er von Waffen begeistert gewesen und habe alles gesammelt, was damit zu tun habe.

Der 43-Jährige wies allerdings jene Anklagepunkte zurück, die ihm vorwerfen, seine Frau und mehrere seiner sechs Kinder zur Arbeit auf der Plantage gezwungen, sie mit Waffen bedroht und brutal misshandelt zu haben. Er könne sich nicht erklären, warum die als Nebenkläger auftretende Frau und sein Nachwuchs so etwas behaupten. Bis 24. Juni sind noch sechs weitere Prozesstage vorgesehen.