Duisburg. . Auf der Mercatorinsel im Ruhrorter Hafen ist ein 2,5 Hektar großer Park für Spaziergänger entstanden. Zugang über Treppe an Ruhrorter Rheinbrücke
Wie ein Schiffsbug ragt die Mercatorinsel hinein ins Mündungsgebiet von Rhein und Ruhr. Jetzt hat sich der nördlichste Punkt des Duisburger Hafengebietes an seiner Spitze, dort wo die Halbinsel in Ruhrort, seit 2016 geadelt mit monumentaler plastischer Kunst, und seit 2010 ausgestattet mit einer Fußgängertreppe herab von der Friedrich-Ebert-Brücke in Ruhrort, in den vergangenen zwölf Monaten zu einer Park- und Erlebnisfläche für Spaziergänger am Wasser gewandelt.
Neue Ufer-Promenade mit viel Blick auf Wasser
Dort, wo sich über Jahrzehnte rostrote Erzhaufen türmten, ist im vergangenen Jahr 2018 auf einer Fläche von 25 000 Quadratmeter nach den Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Danielzik und Leuchter für 440.000 Euro ein Park von eher spröder Schönheit entstanden.
Über einen durch feste Geländer gut gesicherten Rundweg kann der Besucher über die mit karger Vegetation ausgestattete Halbinsel über lange Uferpromenaden flanieren, vorbei an Sitzbänken oder drehbaren Eisenliegen, so dann wie von einem Aussichtsplatz auf einem Kreuzfahrtschiff die geschäftigen Schiffsbewegungen auf dem Rhein und in der Hafenzufahrt betrachten.
Doch weil Vater Rhein hier bei Hochwasserlagen ab Pegelstand zehn Meter immer mal wieder die Halbinsel überspült, haben die Planer nach Worten von Marc Evertz vom Amt für Umwelt und Grün von vornherein auf das Anpflanzen von Bäumen und Büschen verzichtet. „Aber rund um die Lüppertz-Skulptur „Echo des Poseidon“ so sagt er, ist ein wenig dekorativer Strandhafer gepflanzt.
Haniel-Brücke bereitete Kopfzerbrechen
Eine für Spaziergänger und andere Erholungssuchende abgesperrte, zusätzliche Fläche von 10.000 Quadratmetern ist dem Artenschutz gewidmet. Hier geht es unter anderem um das Wohl der Fluss-Seeschwalbe sowie des Flussregenpfeifers, sagt Marc Evertz vom Umweltamt.
Kopfzerbrechen bereitet hat in den vergangenen Jahren allen Beteiligten indes das Thema „Haniel-Brücke“. So wurde jene Treppenanlage benannt, die gesponsert von der Firma Haniel im Kulturhauptstadtjahr 2010 die zahllosen Besucher von der Friedrich-Ebert-Brücke in Ruhrort hinunter zum Veranstaltungsort der großen Abschlussfeier - auf die Mercatorinsel – gelangen ließ. Nach Abschluss dieses Events ging die Treppenanlage als Geschenk in den Besitz der Stadt Duisburg über. Jedoch verhinderte ein Konstruktionsfehler an diesem Treppenbauwerk die weitere Nutzung. Jahrelang war sie gesperrt.
Die Aussichtspattform ist geöffnet
Erst jetzt im Zuge des Parkausbaus haben sich das Unternehmen Haniel und die Stadt Duisburg mit zusätzlichen Kosten von rund 60.000 Euro auf eine finale Nachbesserung der Treppe geeinigt. Denn: Nicht etwa die Autozufahrt über die Ruhrorter Karl-Lehr-Brücke, sondern der Abgang über die Haniel-Treppe an der Friedrich-Ebert-Brücke am Rhein ist nach Worten von Marc Evertz bislang der einzige offizielle Zugang zum neuen Park am Wasser. Während die Aussichtsplattform schon jetzt wieder für das Publikum geöffnet ist, wird nach Worten eines Sprechers der Stadt, die Treppenanlage im Mai/Anfang Juni geöffnet und allgemein begehbar sein.
Investitionen für Brücke und Steiger lägen bei 3 Mio.
Dieser Inselzugang könnte demnächst einen zweiten bekommen. Dann nämlich, wenn die Hafengesellschaft Duisport tatsächlich wie angedacht einen zweiten Steiger für Flusskreuzfahrtschiffe bauen wird. An der Mercatorinsel.
„Derzeit reicht noch der Steiger an der Mühlenweide“, erklärte Hafenchef Erich Staake, „aber wir hoffen auf weitere Betreiber; eine entsprechende Infrastruktur wollen wir auch hier schaffen.“ Der zweite Steiger käme dann kurz vor den „Knick“ im Hafenmund, schräg gegenüber der Schifferbörse, wo auch die geplante Brücke für Fußgänger und Radfahrer anlanden soll und von wo aus dann eine breite, baumbestandene Promenade die Besucher zum Park führen soll.
Die Investitionen für Brücke und Steiger lägen ungefähr bei drei Millionen Euro, so Staake. Zukunftsmusik - aber das war ja auch einmal der Park und der ist jetzt da.