Duisburg. Im Fall der umstrittenen Spende zugunsten der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel führt die Spur ins Umfeld eines Duisburger Milliardärs.
Im Fall der umstrittenen Spende zugunsten der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel führt die Spur ins Umfeld des aus Duisburg stammenden Milliardärs Henning Conle. Das haben Recherchen von WDR, NDR, Süddeutscher Zeitung und dem Schweizer Tages-Anzeiger ergeben.
Henning Conle, der schon vor Jahren in die Schweiz ausgewandert ist, hat in Immobilienbranche ein Vermögen gemacht. „Tausende Wohnungen, oft in sozialen Randbezirken deutscher Ruhrgebietsgroßstädte“, habe Conle „schon gekauft und geerbt“, ehe er an den Zürcher Sonnenberg umgezogen sei – und dann neue Engagements in London einging. Als Vermieter genieße er einen „schlechten Ruf“, schrieb die Schweizer Wirtschaftszeitung „Bilanz“ vor einigen Jahren über Henning Conle.
Henning Conle hat einen schlechten Ruf
Und auch die Süddeutsche Zeitung beschrieb Henning Conle in einem Porträt als Immobilien-Hai. „So wenig über die Person Henning Conle bekannt ist, so viel wurde aber über seinen rüden Umgang mit Mietern publik. Conle hat sich über die Jahrzehnte einen Ruf als Hassfigur vieler Mietervereine erarbeitet“, heißt es über den Immobilieninvestor. Der Vorwurf: Er kaufe unsanierte Altbauten, investiere nicht in sie, lasse sie herunterkommen und setze Bewohner unter Druck, wenn diese wegen der Mängel schließlich ihre Miete kürzten.
Tatsächlich ist der 1944 in Duisburg geborene Immobilienmanager Sohn eines der bekanntesten Ruhrgebiets-Architekten: Vater Heinz Conle baute insgesamt 18.000 Sozialwohnungen in Duisburg und Mülheim.
Vermögen der Conles stammt aus Immobiliengeschäften
Der Grundstock von Conles Vermögen stammt von seiner Familie. Vater Heinz (SPD-Ratsherr in Duisburg), und Onkel Kurt eröffneten 1949 ein Architektur-Büro, das dank millionenschwerer öffentlicher Aufträge schnell zu einem Konzern heranwuchs, der tausende Sozialwohnungen hochzog.
1955 beteiligte sich Kurt an der Fluggesellschaft LTU. Den Aufstieg überschatteten Vorwürfe, die Conles würden vom Filz im Ruhrgebiet profitieren. Ein Korruptionsverfahren gegen die Brüder am Landgericht Duisburg endete 1967 mit einem Freispruch. Die Conles wurden angeschuldigt, den Duisburger städtischen Liegenschafts-Direktor und SPD-Genossen Herbert Crysandt bestochen zu haben.
Die Conle-Familienstämme sind bereits seit mehreren Jahrzehnten gesellschaftsrechtlich strikt voneinander getrennt.