Duisburg. . Die Stadt Duisburg hat vier Wohnhäuser mit 174 Bewohnern in Marxloh geräumt. Die Task Force hatte lebensbedrohliche Mängel festgestellt.
Bereits am Mittwochmorgen hatte die Stadt Duisburg die vier Häuser an der Rudolfstraße 16-22 für unbewohnbar erklärt und binnen kurzer Zeit räumen lassen.
„Aufgrund von eklatanten brandschutztechnischen Mängeln sowie akuter Brandgefahr wegen massiver Manipulation an Stromzählern und unsachgemäßer Verkabelungen in den Häusern musste eine sofortige Nutzungsuntersagung für alle vorgenannten Gebäude ausgesprochen werden“, so Stadtsprecherin Anja Kopka. Es habe konkrete Gefährdung für „Leib und Leben“ bestanden.
Als die städtische Task Force am Morgen anrückte, befanden sich nach Information der Stadt 174 Personen in den vier Wohnhäusern. „Eine Vielzahl der Personen war jedoch nicht gemeldet“, so die Stadt weiter. Wie sie weiter mitteilt, waren die vier Wohnhäuser erst kurz zuvor als mögliche Gefahrenhäuser ausgewählt worden.
Die meisten betroffenen Personen konnten selbstständig eine neue Unterkunft finden. Lediglich eine Familie musste in einer städtischen Notunterkunft untergebracht werden.
Protestaktionen bei den Räumungen
„Sofern sämtliche brandschutztechnische Mängel seitens der Eigentümer beseitigt worden sind, können die Gebäude wieder freigegeben und bewohnt werden“, kündigt die Stadt an. Sie spricht davon, dass es bei der Räumung massiven Protest „seitens einer namentlich unbekannten Bürgerinitiative“ gegeben habe. Städtische Mitarbeiter, Polizei und Dolmetscher seien „angeschrien und beleidigt“ worden. Die Ordnungsbehörden hätten mit Platzverweisen drohen müssen.
Die Partei die Linke hat die Räumung dagegen als „unverhältnismäßig bezeichnet und für den Donnerstagnachmittag zu einer Protestaktion vor dem Rathaus aufgerufen.
„Wir arbeiten seit Längerem mit den Bewohnern zusammen. Sie haben sich um ihr Haus gekümmert. Nicht nur das macht uns stutzig, sondern auch das harte Vorgehen bei der Räumung“, meint Julien Gribaa, Sprecherin der Linken. „Eine betroffene Familie mit Kleinkindern und einem behinderten Kind habe längere Zeit vor verschlossenen Türen der Notunterkunft in der Usedomstraße gewartet“, berichtet Detlef Feldmann, Linken-Bezirksvertreter in Meiderich und aktiv in der Nachbarschaftsinitiative „Marxloh aktiv“.