Duisburg. . Der Duisburger Hafen hat 2018 12 Mio Euro Gewinn gemacht. Dabei macht es das Rhein-Niedrigwasser nicht einfach für die Logistik-Drehscheibe.

Der Duisburger Hafen hat 2018 das Niedrigwasser sowie den weiteren Rückgang bei der Kohleverstromung und die schwächelnde Stahlbranche gespürt: Der Umschlag in den Duisport-Häfen ist um drei Millionen auf 65,3 Millionen Tonnen gesunken. Auf Umsatz und Gewinn wirkte sich das freilich nicht aus. Mehr noch: Duisport steigerte seinen Umsatz 2018 um satte elf Prozent auf 278 Millionen Euro und erhöhte den Gewinn um 4,3 Prozent auf 12,2 Millionen Euro.

Hafenchef Erich Staake spürt Gegenwind. Trotz schwierigem Umfeld hat Duisport 2018 aber mehr Gewinn gemacht.
Hafenchef Erich Staake spürt Gegenwind. Trotz schwierigem Umfeld hat Duisport 2018 aber mehr Gewinn gemacht. © Zoltan Leskovar

„Die Duisport-Gruppe hält Kurs, obwohl das wirtschaftliche Umfeld schwieriger geworden ist. Wir spüren eine Eintrübung“, erklärt Hafen-Chef Erich Staake bei der Präsentation der Bilanz 2018 und erwartet zugleich, dass die guten Zahlen ein „vermutlich nur schwer wiederholbarer Erfolg“ sind. Den Umschlagsrückgang bei der Kohle und die Zukunft der Kohleinsel sieht Vorstandsmitglied Thomas Schlipköther gelassen. Mengenrückgänge ließen sich durch neue Märkte auffangen, etwa gemahlene Kohle für die Chemieindustrie.

Containerumschlag stabil

Als „sehr, sehr erfreulich“, bezeichnet es Staake, dass Duisport den Container-Umschlag bei dem Rekordergebnis von 4,1 Millionen TEU (Maßeinheit für Standard-container) halten konnte, zumal Staake eine Marktsättigung erreicht sieht: „Uns stehen raue Zeiten bevor.“

6300 Züge aus China kamen 2018 im Duisburger Hafen an.
6300 Züge aus China kamen 2018 im Duisburger Hafen an. © Ralf Rottmann

Umso wichtiger wird für die Logistik-Drehscheibe Duisburg Qualität, Wertschöpfung und Logistik-Dienstleistung. Maßgebliche Rolle spielt dabei die „Seidenstraße“, der Güterumschlag zwischen China und Europa. 30 Prozent des gesamtes Handels per Güterzug wird bereits über den Duisburger Hafen abgewickelt. 2017 waren es 3673 Züge, im vergangenen Jahr 6300 mit 130.000 TEU-Containern. „Wir müssen die Laufzeiten stabilisieren und verkürzen“, erklärte Staake. Er wünscht zehn statt 14 Tage Transportzeit – und das verlässlich. Dann wird auch die deutsche Wirtschaft verstärkt die Zuglinie nutzen, erwartet der Hafen-Chef.

500 Arbeitsplätze durch Neuansiedlungen

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Neue Firmenansiedlungen verbucht Duisport für das vergangene Jahr. 223.000 Quadratmeter wurden vermarktet, unter anderem für den Online-Händler Amazon in Kaßlerfeld und für das ehemalige Start-up-Unternehmen „Flaschenpost“ im Freihafen. 500 neue Arbeitsplätze brachten allein diese beiden Betriebe nach Duisburg. Auf rund 47.000 beziffert Staake die Zahl der Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt vom Duisburger Hafen abhängig sind. Sein nahes Ziel: 50.000 Arbeitsplätze.

In Walsum am Steag-Kraftwerk entsteht Logport VI.
In Walsum am Steag-Kraftwerk entsteht Logport VI. © Hans Blossey

Dazu beitragen soll auch die Entwicklung von Logport VI in Walsum auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik. 600 neue Arbeitsplätze sollen auf dem trimodalen Containerterminal entstehen. „Wenn alles gut läuft, ist Logport VI in diesem Jahr vermarktet“, verwies Staake auf Gespräche mit namhaften Konzernen. „Logport VI spielt eine bedeutende Rolle“, unterstrich der Duisport-Vorstandsvorsitzende und kündigte an, dass das 40 Hektar große Areal durch Ankäufe um 15 Hektar vergrößert werden soll.

ONLINE VERSION Duisburger Hafenbilanz
ONLINE VERSION Duisburger Hafenbilanz © Miriam Fischer