Duisburg. Mit speziellen Dokumentenprüfgeräten will die Stadt Duisburg verhindern, dass sich Ausländer mit gefälschten EU-Pässen Leistungen erschleichen.

Die Stadt geht einen neuen Weg, um nicht auf Betrüger hereinzufallen, die sich mit gefälschten Dokumenten eine falsche Identität verschaffen, um damit hier scheinbar rechtmäßig zu leben. Jede Bürgerservicestation wurde nun mit einem Dokumentenprüfgerät („Visocore“) der Bundesdruckerei ausgestattet.

Stadtdirektor Martin Murrack erklärt: „Mit Hilfe des Dokumentenprüfgerätes wird der Nationalpass beziehungsweise die ausländische ID-Karte überprüft. Erkennt das Dokumentenprüfgerät eine Auffälligkeit, werden Prozesse im Hintergrund angestoßen, die zu einem schnellen Einsatz der Polizei führen.“ Sieben Geräte hat die Stadt Duisburg angeschafft, die jeweils etwa 1000 Euro pro Jahr kosten.

Seit fast einem Monat sind die Geräte im Einsatz. Seither wurden rund 300 Dokumente überprüft, darunter waren drei gefälschte. Ein Sprecher der Stadt geht davon aus, dass sich der Einsatz der neuen Geräte schnell herumspreche, was allein schon zu weniger Betrugsversuchen führe.

70.000 Urkundendelikte in 2017

Paul Bischof, Dezernent für Sicherheit und Ordnung, begründet die Anschaffung der Geräte mit aktuellen Zahlen: „Bundesweit lag in 2017 die Zahl der entdeckten Urkundendelikte bei über 70.000. Das ist eine Steigerung von 16 Prozent zum Jahr 2016.

Dabei sind 91 Prozent aller gefälschten Dokumente EU-Dokumente von Drittstaatsangehörigen, vor allem aus den Ländern Moldau, Ukraine, Albanien, Kosovo, Marokko, Türkei und Algerien.“ Duisburg wolle sich vor solchen Betrügern schützen und habe die Scanner deshalb zur Prävention angemietet.

Ein EU-Dokument ermöglicht dem Ausländer ohne eine vorherige Überprüfung der Ausländerbehörde in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Er genießt Freizügigkeit und erhält beispielsweise Leistungen von der Kindergeldkasse sowie (teilweise) Sozialleistungen. Der Zoll geht davon aus, dass pro Person, die mit falscher Identität angemeldet ist, ein Schaden zwischen 20.000 Euro und 60.000 Euro entsteht.