Duisburg. . Die Einzelbettquote hatte kurzzeitig Auswirkungen auf das Platzangebot in Duisburg für pflegebedürftige Senioren. Die Wartezeiten variieren
In vielen Pflegeheimen in NRW herrscht Platznot: Auch in Duisburg ist es nicht immer leicht, auf Anhieb ein Bett in einem Pflegeheim zu finden.Viele Heime sind nach Auskunft der Betreiber fast vollständig ausgelastet.
Das Ev. Christophoruswerk hat nach eigenen Angaben in Duisburg etwa 820 Pflegeplätze in fünf Einrichtungen. Ein neues Seniorenzentrum wird am Landschaftspark in Mittelmeiderich eröffnet. Die ersten Bewohner sollen aus dem Altenzentrum Ruhrort kommen, das geschlossen wird. Die Betten sind in den Einrichtungen alle belegt: „Die Auslastung liegt seit Jahren durchschnittlich um die 98 Prozent. Die zwei fehlenden Prozent kommen nur dadurch zustande, dass bei einer Neubelegung ein Zimmer schon mal renoviert oder für den neuen Bewohner vorbereitet werden muss“, teilt Sprecher Uwe Stoffels mit.
80 Prozent sind Einzelzimmer
Die Neubelegung eines freien Zimmers erfolgt direkt. „Die Zahl der Anfragen steigt kontinuierlich. Wir müssen vielen Anfragen absagen und könnten deutlich mehr belegen, wenn mehr Plätze vorhanden wären“, begründet er. Auch die Einzelzimmerquote, die ab August 2018 umgesetzt wurde, hatte kurzzeitig einen Einfluss auf das Platzangebot. Durch die Regelung müssen 80 Prozent der Pflegeheim-Betten in Einzelzimmern stehen.
In einigen Einrichtungen des Trägers habe man für eine kurze Zeit Plätze abbauen müssen. „Anschließend wurden durch bauliche Maßnahmen Doppel- in Einzelzimmer umgewandelt oder mit neuen Einrichtungen Ersatz geschaffen“, erklärt Stoffels.
Da sagen Awocura und Sana-Kliniken
Die fünf Einrichtungen der Awocura mussten nicht auf die neue Quote reagieren, sie ist schon erfüllt. Prokurist Michael Harnischmacher sagt: „Wir hatten von Anfang an die Prämisse, dass wir so viele Einzelzimmer wie möglich wünschen. Die meisten Menschen möchten Privatsphäre.“ In den Awo-Einrichtungen sei die Auslastung hoch und die Plätze seien überbelegt. „Wenn die Einzelzimmer alle belegt sind, gibt es erst die Möglichkeit in ein Doppelzimmer einzuziehen. Falls ein Platz frei wird, ist ein Umzug in ein Einzelzimmer möglich“, erklärt Harnischmacher.
Bei den drei Seniorenzentren der Sana-Kliniken führte die Regelung in der Anfangszeit zu leichten Engpässen. „Mittlerweile bestehen diese aber nicht mehr“, teilt die Sprecherin Ute Kozber mit. Viele ältere Menschen würden erst die ambulante Versorgung Zuhause in Anspruch nehmen.
Malteser sanierte Einrichtungen
Um ein geringeres Platzangebot zu vermeiden, wurden vor dem Eintritt der Quote die Einrichtungen der Malteser modernisiert und an die Vorgaben angepasst. Wie lange die Wartezeit ist, lasse sich pauschal nicht beantworten: „Erfahrungsgemäß warten Interessierte aber circa vier bis acht Wochen auf einen Pflegeplatz“, sagt Sprecherin Olga Jabs. Es würde aber auch kurzfristig freie Plätze geben.
Nach Wahrnehmung des Christophoruswerks werden in Duisburg deutlich mehr Pflegeplätze benötigt. Um die Situation zu entspannen, seien laut Stoffels mehr Einrichtungen notwendig. „Das Christophoruswerk würde sicherlich auch in Duisburg weiter investieren und neue Einrichtungen bauen, die sich an den Bedarfen der Menschen orientieren“, sagt Uwe Stoffels.
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Die Senioren- und Pflegeberatung in Duisburg wird seit 2013 von den 23, städtisch geförderten, Begegnungs- und Beratungszentren „BBZ“ von fünf Wohlfahrtsverbänden geleistet.
Eine Auflistung Begegnungs- und Beratungszentren mit Kontaktdaten gibt es im Internet auf der Seite der Stadt www.duisburg.de.