Duisburg. . Im Kulturbereich dauert die Suche nach Nachfolgern mal Jahre, mal Monate. Das tut Festivals und Einrichtungen nicht gut.
Bei der Wiederbesetzung von Führungspositionen ist die Stadtverwaltung so langsam, dass man durchaus Absicht vermuten darf. Im Kulturbereich jedenfalls häufen sich die Beispiele fürs lange Warten auf die Leitung.
Beim Generalmusikdirektor hat es über zwei Jahre gedauert, bis es eine Lösung gab – und wenn die erst im Februar bekannt gegebene Wahl nicht auf den räumlich wie künstlerisch nahe liegenden Axel Kober gefallen wäre, hätte es eine dritte Übergangssaison gegeben.
In dieser Woche wurde die für Ende Januar angekündigte neue Festivalleitung der Filmwoche bekannt gegeben – fünf Monate nach dem Abschied von Werner Ruzicka. Mit der Wahl von Gudrun Sommer, die als Gründerin des Dokumentarfilmfestivals für Kinder und Jugendliche über Duisburg hinaus erfolgreich war und jetzt mit Christian Koch die Doppelspitze der Filmwoche bildet, dürfte es wenig Reibungsverluste geben. So wie bei Volker Heckner, der nach einem Jahr kommissarischer Leitung der Volkshochschule jetzt Chef werden soll. Aber warum erst nach einem Jahr Warteschleife?
Zum Jahresende 2018 ist Johanna Schie als Leiterin der Musik- und Kunstschule in den Ruhestand gegangen. Der Kulturdezernent sagte, die Stelle werde „ordnungsgemäß ausgeschrieben“. Mit anderen Worten: Das kann dauern.
Und schließlich verabschiedet sich Ende April mit Dr. Bernhard Weber der Chef des Binnenschifffahrtsmuseums. Weil dessen Stelle von Haniel finanziert wurde, darf man gespannt sein, wie die Nachfolgeregelung hier aussehen wird.
Lange Übergangsphasen an der Spitze tun Festivals und Instituten genauso wenig gut wie Stellensparen unterhalb der Leitungsebene. Beim Straßenverkehrsamt haben die Bürger zurecht stürmisch protestiert – droht die Kultur unbemerkt auszubluten?