Duisburg. . Die in Duisburg-Meiderich gefundene Bombe ist entschärft. Anwohner hatten zuvor für eine Verzögerung gesorgt. A 59-Sperrung aufgehoben.
In Untermeiderich ist am Donnerstag an einem Sportplatz an der Straße Emstermannshof eine britische Fünf-Zentner-Bombe entschärft worden. Da das Weltkriegs-Relikt über einen Säurezünder verfügte, sollte es sofort entschärft werden. Der Start verzögert sich aber um anderthalb Stunden von 15 auf 16.30 Uhr. Grund dafür waren laut Stadt einige Anwohner, die sich in der Evakuierungszone aufhielten und trotz mehrfacher Aufforderung durch Polizei und Ordnungsamts-Kräften ihre Wohnungen nicht verlassen wollten.
„Einige Anwohner in der Evakuierungszone weigern sich, mit den Kräften von Ordnungsamt und Polizei zu kooperieren. Sie wollen trotz mehrfacher Aufforderungen einfach ihre Wohnungen nicht verlassen“, sagte Duisburgs Stadtsprecherin Anja Kopka zur Verzögerung. Teilweise mussten Türen zu Wohnungen, hinter denen sich uneinsichtige Anwohner quasi verbarrikadiert hatten, von der Polizei gewaltsam geöffnet werden. Genau deshalb konnte die Entschärfung erst später starten.
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Die Stadt hatte gegen 14 Uhr damit begonnen, die Menschen in der Umgebung des Fundortes zu informieren. 553 Menschen, die in einem Umkreis von 250 Metern leben, müssen ihre Wohnungen verlassen. Die Entschärfung war laut Stadt Duisburg für 15 Uhr geplant. Alle Sperren sind inzwischen aktiviert.
In der Sicherheitszone liegt auch die städtische Kindertagesstätte am Nombericher Platz. Die Kinder dort dürfen die Kita aber erst nach der geglückten Entschärfung verlassen. Das hat die Stadt Duisburg entschieden. Die betroffenen Eltern werden darüber informiert.
Als Evakuierungsraum steht die städtische katholische Grundschule auf der Nombericher Straße 74 in Untermeiderich zur Verfügung. Für mobilitätseingeschränkte Personen steht laut Stadt ein DVG-Bus zur Verfügung. IInsgesamt wurden acht Personen per Krankentransport aus der Evakuierungszone gebracht. Die Entschärfung wird Feuerwerker Frank Stommel mit seinem Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf übernehmen.
Autobahn 59 muss gesperrt werden
Betroffen von der Entschärfung ist auch die nahe gelegene Autobahn 59. Sie wurde ab 14.45 Uhr zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Nord in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Es haben sich direkt lange Rückstaus gebildet. Das könnte im bald einsetzenden Feierabendverkehr für ein Verkehrs-Chaos auf den umliegenden Autobahnen und Duisburgs Innenstadt-Straßen sorgen. Die Stadt empfiehlt deshalb allen Verkehrsteilnehmern, diesen Bereich weiträumig zu umfahren. Wer in Richtung Essen, Oberhausen oder Dinslaken muss, der sollte innerstädtisch zum Kreuz Kaiserberg fahren und erst dort auf die A 40 oder A 3 auffahren.
Auch die Busse der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) sind von der A-59-Sperrung betroffen: Der SB 40 fährt eine innerstädtische Umleitung, so dass es zu Verspätungen kommen kann. Die Busse der Linie 906 fahren über Ruhrort nach Meiderich zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). und von dort den üblichen Linienweg.Die Busse der Linie 910 fahren ab Meiderich eine Umleitung nach Hamborn. Es entfallen zahlreiche Haltestellen, die im gesperrten Bereich liegen.
Infos auch an der DVG-Hotline: 0203/60 44 555.
Die Bevölkerung soll nach dem Ende der Entschärfung auch wieder mit Hilfe der umliegenden Sirenen informiert werden.
Der Sportplatz, in dessen Nähe die Bombe gefunden wurde, ist die Heimat des Fußball-Bezirksligisten Meiderich 06/95.