Duisburg. . In der „Fabrik“, einem denkmalgeschützten Werkstattbau neben dem Stadtfenster, nimmt die VHS zwei Etagen für Kreativkurse und Bildung in Betrieb.
Wo sich einst Druckmaschinen drehten, wird künftig gemalt, getöpfert, geschreinert und gelernt: Im Hinterhof neben dem vor zwei Jahren eingeweihten „Stadtfenster“-Gebäudes hat die Volkshochschule nun zwei Etagen einer ehemaligen Druckerei bezogen. Dort ziehen nun die VHS-Bereiche „Kunst und Kunsthandwerk“ sowie „Zweiter Bildungsweg“ ein. Die Stadt hat zwei Etagen in der einstigen Druckerei langfristig angemietet, die Besitzerin der denkmalgeschützten Immobilie hat die Flächen in den vergangenen Monaten sanieren lassen. „Nach der Eröffnung des Stadtfensters ist das der logische zweite Schritt auf dem Weg zu einer modernen VHS“, sagte Oberbürgermeister Sören Link am Montag bei der Präsentation.
Drei Semester lang gab es keine Kreativkurse
Die Damen im Aquarellkurs von Edith Durbaum malen in den neuen Räumen bereits eine mediterrane Landschaft, auch das Podest für die Aktmodelle steht schon. Nebenan warten die Räume mit neuen Werkbänken, Sägeraum und Töpferwerkstatt darauf, mit Leben gefüllt zu werden. Auch der „Maker-Space“ wird dort eine Heimat finden – den 3D-Drucker haben die VHS-Tüftler bereits aufgebaut.
„Wir konnten jetzt drei Semester keine Kreativkurse anbieten, seit die Räume im Altbau an der Königstraße nicht mehr zur Verfügung standen“, ist Volker Heckner, der kommissarische Leiter der VHS, erleichtert über die neuen Räume. Insgesamt 33 Kurse gab es zuvor. „Wir werden versuchen, die Teilnehmer nun zurückzuholen, die zum Teil zu anderen Anbietern abgewandert sind“, kündigt Claudia Kleinert an. Die Bereichsleiterin für kulturelle Bildung bei der VHS weiß aber auch von Kursen, „die privat zusammengeblieben sind“.
Moderne Klassenräume für den „Zweiten Bildungsweg“
Im April wird auch die Abteilung „Zweiter Bildungsweg“ umziehen in die „Fabrik“ – derzeit sind die rund 290 Absolventen, die Hauptschulabschluss und mittlere Schulabschlüsse nachholen, noch gegenüber auf Büroflächen untergebracht. Modern ausgestattete Klassenräume warten auf die Absolventen. Auf Groß-Bildschirmen kann der Dozent wie an einer Tafel schreiben, aber auch Grafiken laden und die Internet-Verbindung nutzen, um auf Lernplattformen zuzugreifen oder Videos abspielen. „Es funktioniert wie ein großes Tablet“, erklärt Bereichsleiterin Inga Thurau. Die ersten Schüler sind die Dozenten. Sie werden nun im Umgang mit der digitalen Unterrichtstechnik geschult.
An einen „harten Kampf“ mit der Politik, die sich schwertat, der Anmietung der „Fabrik“ zuzustimmen, erinnerte am Montag Thomas Krützberg. Der Bildungsdezernent erwartet „deutliche Synergien“ mit dem benachbarten Stadtfenster.
>>> So geht’s zur „Fabrik“am Stadtfenster
Besucher erreichen das „Fabrik“-Gebäude über die Toreinfahrt Steinsche Gasse 32. Pkw-Parkplätze gibt es dort nicht, per Bus und Bahn ist die VHS-Dependance aber bestens zu erreichen.
Bis in die 1980er Jahre war dort eine Druckerei untergebracht, später Ateliers und Probenräume für Bands, auch das Baubüro für Bau des Stadtfensters hatte dort sein Domizil.