Duisburg. . Eine Duisburger Firma bietet eine neuartige Anti-Terror-Barriere an. Den erforderlichen Crash-Test hat die Sperre bestanden.

Zwei Lastwagen hat Wesley Duarte gekauft, nur um sie zu Schrott fahren zu lassen. Insgesamt rund 250.000 Euro, sagt der Vertriebsleiter von Duarte-Handel in Bergheim, habe er in die Vorarbeiten für eine innovative Antiterrorsperre investiert. Und er könne sich gut vorstellen, dass sie auch in Duisburg von Nutzen sein könnte.

Auf den ersten Blick sieht die Entwicklung des gebürtigen Brasilianers aus wie ein paar stählerne Leitplanken, zwischen denen große Kunststoffrollen angebracht sind. Der zweite Blick verrät, dass jedes Rollenpaar über zwei Scheibenbremsen verfügt und dass die ganze Konstruktion mit wenig Aufwand transportiert, montiert und auch wieder demontiert werden kann.

Test: Der Lkw zerlegt sich beim Aufprall

Per Video zeigt Duarte, wie sich die Sperre beim Crash-Test im Dezember vergangenen Jahres mit echten Lastwagen bewährt hat. Der Lkw zerlegt sich beim Aufprall, die Sperre bewegt sich kaum. Test bestanden.

Vier Meter breit sind sie Sperren, die samt Fundament weniger als sieben Tonnen wiegen. Das Fundament kommt mit nur 45 Zentimeter Tiefe aus, der Aushub hält sich also in Grenzen. Der Aufbau, sagt Duarte, dauere „im Maximum zwei Tage“. Ideal sei die Kombination von zwei Sperren, so dass Lkw ausgesperrt werden, Krankenwagen und andere Einsatzfahrzeuge aber passieren können. Dort, wo die Feuerwehr mit schwereren Fahrzeugen durch müsse, seien auch schwenkbare Sperren möglich. Und: Die Fundamente sind im Untergrund verankert, aber die eigentlichen Anti-Terror-Barrieren lassen sich abbauen und anderswo aufbauen – wenn auch dort Fundamente eingebaut wurden. Beispiel: heute Straßenfest, morgen Stadionvorplatz, übermorgen Staatsbesuch.

© Duarte-Handel

Augenfälligstes Element der Barrieren ist die Doppelreihe von Rollen aus Spezialkunststoff, der erst ab 1000 Grad Celsius zu brennen beginne, wie Duarte erläutert. Rollen rotieren beim Aufprall, und die Scheibenbremsen werden aktiviert. „Energieverlust durch gebremste Elemente“, nennt Duarte das Prinzip.

Erste Gespräche auch mit der Stadt

Acht Mitarbeiter hat Duarte derzeit, sein Hauptgeschäft ist seit 2010 der Handel mit Industriebeleuchtung. „Wir wollen Personal einstellen“, sagt der 41-Jährige, der seit seinem 19. Lebensjahr in Deutschland lebt, „aber erst, wenn die ersten Barrieren installiert sind. Dann wissen wir, wohin die Reise geht.“

Auch in Duisburg habe es schon erste Gespräche mit Verantwortlichen gegeben, die Duarte-Sperren als Referenzprojekt zu erproben. Aber, so Duarte, „entschieden ist noch nichts“. An der Eignung seiner Entwicklung hat er keine Zweifel, und außerdem sei sein System vergleichsweise preiswert.