Duisburg. Probleme mit der Energierechnung: Beratungsangebot der Verbraucherzentrale und der Stadtwerke Duisburg werden um drei Jahre verlängert.
Ein Leben ohne Strom ist kaum vorstellbar. Doch wenn Rechnungen nicht beglichen werden, kann genau das passieren. Die Lampen gehen aus. Um solche Situationen zu vermeiden, verlängern die Verbraucherzentrale und die Stadtwerke die Beratungsangebote gegen Energiearmut um weitere drei Jahre.
Die beiden Partner ziehen nach den ersten drei Jahren eine positive Bilanz: Seit beginn des Projektes „NRW bekämpft Energiearmut“ wurden 531 Duisburger Haushalte mit Zahlungsproblemen in insgesamt 1347 Beratungsgesprächen unterstützt. „Wir haben in den drei Jahren viel bewegt, wie in einer guten Ehe“, so Claudia Bracht, Beraterin für Energiearmut. Die Stadtwerke werden die Beratung weiter finanzieren.
Energieberater sucht Stromfresser
Für die meisten Betroffenen konnten in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Lösungen bei drohenden oder akuten Energiesperren erreicht werden: „81 Prozent der angedrohten Sperren konnten verhindert werden und 65 Prozent der bestehenden Sperren konnten zeitnah wieder aufgehoben werden“, erklärt Claudia Bracht.
Besonders hier sei der Beratungsbedarf hoch. „Duisburg ist eine der ärmsten Städte. Die Anzahl der Sozialhilfeempfänger ist sehr hoch“, so Bracht.
Um herauszufinden, wie sich die Stromkosten zusammensetzen, kann ein Energieberater vor Ort schauen, wie der hohe Verbrauch entsteht und wie Strom gespart werden kann. Zudem gibt es von der Verbraucherzentrale eine umfassende Budgetberatung. Mit einher geht das Führen eines Haushaltsbuches.
Kostenloser Prepaidstromzähler
Das Angebot werde aber laut Claudia Bracht nicht nur von Sozialhilfeempfängern genutzt, sondern auch beispielsweise von jungen Leuten, die beim Einzug in die erste Wohnung vergessen haben, einen Vertrag abzuschließen. Wenn die Stromrechnung nicht gezahlt werden kann, gibt es verschiedene Ratenzahlungsmöglichkeiten. „Es ist uns vor allem wichtig, dass sich Kunden so früh wie möglich bei uns melden und nicht erst, wenn die Sperrung unmittelbar ansteht“, erklärt Christian von Bargen, Projektleiter der Stadtwerke.
Ein weiteres Angebot, um einen Überblick über die eigenen Stromkosten zu bekommen, ist der Prepaid-Zähler. Der alte Stromzähler wird kostenlos ausgebaut und durch ein neues Modell ersetzt. Das Guthaben kann per Überweisung, über die DVG-Fahrkartenautomaten oder bei den Servicestellen aufgeladen werden. Dadurch entstehen für Verbraucher keine Mahn- und Sperrkosten, weil nur so lange Strom aus der Steckdose kommt, wie auch gezahlt wird.
Christian von Bargen erklärt: „Wenn das Guthaben aufgebraucht ist, wird der Strom gedrosselt. 30 KW gibt es als Dispo“. Bei Nachstromspeicher und Gas funktioniere der Prepaidzähler leider noch nicht, ergänzt Christian von Bargen.