Duisburg. . Beim „Makeathon“ ist erstmals auch ein Team der Uni Duisburg-Essen dabei. Talente aus 21 Ländern entwickeln innovative technische Lösungen.
Ab dem morgigen Mittwoch wird Gran Canaria zum Treffpunkt für den technologischen Nachwuchs. Beim vierten „Smart Green Island Makeathon“, ausgerichtet vom Münchener Unternehmen ITQ, geht erstmals auch ein Team der Universität Duisburg-Essen an den Start. Gemeinsam mit 260 jungen Talenten von 70 Universitäten aus 21 Ländern geht es für die fünf jungen Tüftler und einen Betreuer darum, in drei Tagen in internationalen Teams Aufgabenstellungen für innovative technische Lösungen zu entwickeln.
Mechatronik und Software-Lösungen – dafür steht die ITQ. Auch in der 2009 gegründeten Duisburger Niederlassung mit derzeit 17 Mitarbeitern geht es darum, Mechanik, Elektronik und Informatik als gemeinsames System zu entwickeln für die Kunden. Die Nähe zur Uni Duisburg-Essen (UDE) ist mit dem Sitz im Tec-Center an der Bismarckstraße nicht nur geografisch. „Ungefähr die Hälfte der insgesamt 200 Mitarbeiter von ITQ sind Studenten, die ihr Studium noch nicht abgeschlossen haben. Häufig haben sie Werkstudenten-Verträge oder absolvieren ein Praktikum“, erklärt Niederlassungsleiter Jörn Linke.
Entwicklen, präsentieren, umsetzen
Der „Makeathon“ beruht auf der These, dass es im Zeitalter von Industrie 4.0 nicht nur neuer Unternehmensideen, sondern auch innovativer Ausbildungskonzepte bedarf. „Die Entwicklung von Lösungen im Team ist durchaus eine Stärke deutscher Ingenieure“, sagt Linke. „Wo könnte man das besser üben als bei einem solchen internationalen Wettbewerb.“ Erstmals sind deshalb bei der vierten Auflage im ITQ-Team auch fünf Master-Studierende der UDE dabei.
Weniger die Aussicht auf sonnige Tage als die Verankerung im Lehrplan mit Credits für den Makeathon erleichtere es, Teilnehmer zu finden, berichtet der ITQ-Niederlassungsleiter.
Dabei werden die Duisburger in einer Messehalle auf der Kanareninsel allerdings nicht gemeinsam unter der ITQ-Flagge antreten. „Alle werden aufgeteilt in internationale Teams“, erläutert Linke. Die Technik-Talente können sich für eine Aufgabe entscheiden, die auch von den Sponsoren des Makeathon gestellt werden. Im vergangenen Jahr ging es etwa um das „Hotelzimmer der Zukunft“ oder um ein Gerät, das am Strand den Müll einsammelt.
Drei Tage lang geht es jetzt darum, sich im Team zu finden, eine Idee zu entwickeln, zu präsentieren und technisch in einen Prototypen umzusetzen. Elektronische Bauteile, Baumaterial und 3D-Drucker werden von den Organisatoren gestellt, weiteres Material stellen die Sponsoren.
Warum Gran Canaria? „Die Insel ist für alle internationalen Teilnehmer gut zu erreichen, in der Nebensaison gibt es außerdem günstige Flüge“, erklärt Linke. Die Entscheidung habe sich auch für die ITQ als Glücksgriff erwiesen. Ein Student der örtlichen Universität fand über den Makeathon Kontakt zum Unternehmen, das war vor drei Jahren die Keimzelle für die Gründung einer eigenen Niederlassung in Las Palmas, die mittlerweile 20 Mitarbeiter zählt. Ähnlich lief es in Sevilla – in der andalusischen Metropole startete vor einem Jahr die jüngste ITQ-Tochter. „Es gibt dort viele talentierte und hoch motivierte Nachwuchs-Ingenieure, aber wenig Möglichkeiten, einen Job zu finden“, sagt Linke.
Makeathon gibt’s auch für Unternehmen
Gründer und Eigner der ITQ ist der Münchner Ingenieur Dr. Rainer Stetter, die bayerische Landeshauptstadt ist seit 21 Jahren auch Hauptsitz des Unternehmens und der Dr. Stetter-Gruppe, weitere Niederlassungen gibt es in Erlangen und Duisburg (seit 2009).
In Duisburg organisiert ITQ die „Robolympics“, einen Programmier-Wettbewerb für Schülerteams.
Der „Makeathon“ hat mittlerweile Ableger in einigen weiteren Städten. In München soll es auf dem Messegelände im kommenden Jahr einen Makeathon mit 1000 Teilnehmern geben. „Das ist aber noch eine Vision“, sagt der Duisburger Niederlassungsleiter Jörn Linke. Auf Wunsch organisiert das Unternehmen auch einen Makeathon für Firmen, die auf diesem Weg neue Ideen und Produkte entwickeln wollen. Info und Kontakt: www.itq.de