Duisburg. . Wie kann man sich vor ungebetenen Besuchern schützen und Dieben das Leben schwer machen? Die Duisburger Kripo kommt ins Haus und berät.

Es fühlt sich schlimm an, nach Hause zu kommen und festzustellen, dass Einbrecher versucht haben, in die Wohnung einzubrechen oder es sogar geschafft haben. Noch schlimmer, wenn man nach Hause kommt und die Täter sind noch vor Ort. Ein mulmiges, unsicheres Gefühl begleitet die Opfer häufig noch wochenlang. Die Privatsphäre wird nachhaltig gestört, die Angst, es könnte wieder passieren, bleibt.

960 ausgeführte Einbrüche zwischen Januar und Oktober 2018 und 396 versuchte Einbrüche verzeichnete die Kriminalpolizei Duisburg. Polizeisprecherin Stefanie Bersin erklärt: „Die Zahlen sind ständig sinkend. Wir sind da gut unterwegs.“ Die Aufklärungsrate lag bei rund zwölf Prozent. Aber wie kann man sich vor ungebetenen Besuchern schützen und Dieben das Leben schwer machen?

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle, Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz, bietet mit der Aktion „Riegel vor“ eine persönliche Beratung vor Ort, also zuhause an.

Beratung für Mieter und Vermieter

Thomas Peters, Kriminalhauptkommissar, ist seit fünf Jahren einer der Berater vom Team „Technische Prävention“. Sie kommen direkt ins Haus und machen sich gemeinsam mit Bewohnern und Eigentümern ein Bild vor Ort. Sie beraten außerdem Mieter und Vermieter, wie man sich vor Wohnungseinbrüchen schützen kann. Wichtig ist, dass Wohnungsmieter immer auch ihren Hauseigentümer ansprechen und diesen auch in die Beratung mit einbeziehen oder darüber informieren. So müssen beispielsweise die Kosten für den Einbruchschutz miteinander besprochen werden.

Rund 80 Prozent der Einbrüche werden durch Aufhebeln der Fenster und Terrassentüren begangen. Besonderer Schwachpunkt bei Häusern, so Thomas Peters, sind nach hinten liegende Fenster oder Türen. Innerhalb weniger Sekunden ist das Fenster oder die Tür geöffnet. „Nach vorne gibt es die soziale Sicherung“, also Nachbarn oder Passanten, die die Täter sehen könnten.

Einbrecher haben es immer eilig

„Einbruchshemmende Fenster und Türen nach DIN können Einbrecher daran hindern, innerhalb von Sekunden in der Wohnung zu stehen. Ein Einbrecher der mehrere Minuten lang versucht, eine Tür aufzubrechen, wird aufgeben.“

Ein an der Wohnungstür angebrachter und abschließbarer Riegel kann verhindern, dass Täter durch die Wohnungstür einbrechen oder die Tür aufgestoßen wird, wenn sie einen spaltbreit geöffnet ist. Eine Anwesenheitssimulation, also Zeitschaltuhren zur Steuerung der Innenbeleuchtung und zur Regelung von Rollläden und Jalousien bei Abwesenheit kann als Eigenvorsorge installiert werden.

Thomas Peters betont: „Wenn man ungewöhnliche Vorkommnisse und Geräusche bemerkt oder den Verdacht hat, dass da fremde Personen durch die Gegend schleichen, soll man sich nicht scheuen, die Polizei zu rufen. Wir kommen raus und gucken nach dem Rechten. Aufmerksame Nachbarn sind ein guter Einbruchschutz.“

Stefanie Bersin weist darauf hin, dass Opfer von Einbrüchen sich auch noch später an die Opferberatungsstellen der Polizei wenden können. „Wer nach einem Einbruch Angst hat, sollte sich nicht scheuen, Kontakt mit der Beratungsstelle des polizeilichen Opferschutzes aufzunehmen.“

Präventivberatung und Opferhilfe

Wer einen persönlichen Beratungstermin mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle vereinbaren möchte, kann das telefonisch unter 0203 8204254 oder per Email unter kkkpo.duisburg@polizei.nrw.de.

Der polizeiliche Opferschutz ist unter der Emailadresse: opferschutz.duisburg@polizei.nrw.de erreichbar. Die Beamten dort stehen auch in Kooperation mit anderen Institutionen und Einrichtungen der Opferhilfe.