Duisburg. . Die Traditionsveranstaltung wird nach langer Zeit wieder im Duisburger Hof gefeiert. Bands, Tänzerinnen und Comedy sorgen für Stimmung

Pause brauchen die Roten Funken nicht. Erst eine Woche vorher haben sie ihren traditionellen Funkenball gefeiert, nun steht schon die nächste Sause an. Das „Funkenkonfetti“ ist zurück – die Veranstaltung fand zuletzt vor vielen Jahren in der alten Mercatorhalle statt. „Heute Abend feiern wir mit einem bunten Programm und tollen Kostümen“, betont Sitzungspräsident Bernd Jägers, der am Abend durch das Programm führt. Zwirn und Anzug werden ausgesperrt.

Der große Saal im Duisburger Hof ist festlich geschmückt. Die Farbe Rot dominiert. Vor allem als die Vereinsmitglieder auf die Bühne marschieren und die Gäste mit „Helau“ begrüßen. Auf den Plätzen bleibt da keiner der Karnevalisten sitzen. Polizisten, Ärzte und jecke Wiesen mit hübschen Blümchen haken sich unter und schunkeln – echte Fründe ston zesamme! Aus bunten Schwämmen und Bügelperlen hat Carmen Küsters Süßigkeiten gebastelt, die sie an ihre Kleidung genäht hat. „Ein Candy-Girl eben“, sagt sie und lacht. Mit Tochter Linda besucht sie so gut wie jede Karnevalsveranstaltung. Die 19-Jährige ist Mitglied in der Garde der Roten Funken. „Tanzen fand ich schon immer toll“, sagt sie. Am Tisch neben ihr steht Inge Schöps als Meerjungfrau. Ihre Familie gehört verschiedenen Vereinen an. „Trotzdem bin ich die Jeckste“, findet sie und lacht. Beim Funkenball war sie auch. „Da wurde schon so super gefeiert wie heute.“

Prinz Kevin I. besuchte die feiernden Funken

Stadtprinz Kevin I. ließ es sich nicht nehmen, die Jecken mit seiner Crew zu besuchen. 2008 war er bereits Kinderprinz. Elf Jahre später steht er auf großen Bühnen und sorgt für gute Stimmung. Gemeinsam mit seinen Pagen Janine, Kiki, Manou und Renee und den Hofmarschällen Rolf und Jörg singt er sein Prinzenlied. „Ihr seid die Geilsten“, ruft er euphorisch ins Mikrofon. Der 24-Jährige ist nebenbei noch Lehramtsstudent. Studium und die vielen Karnevalsveranstaltungen bekommt er unter einen Hut. „Dat passt schon“, sagt er locker.

Zwischen Musik und Tanz gibt es auch Gag-Einlagen. Jens Ohle überzeugt das Publikum mit artistischer Comedy. Auf seinem Kinn balanciert er ein Hochrad. Dann holt er Zuschauer Sebastian (30) auf die Bühne, der ihm bei der Akrobatik helfen soll. Jens drückt ihn lange. „Wann bekomme ich nochmal eine 30 in die Arme?“, fragt der über 50-Jährige neckisch. Lachen im Publikum. Sebastian soll ihm nun Feuerfackeln zu werfen. „Da kann einiges schief gehen. Aber der Duisburger Hof steht ja schon lange genug“, kommentiert Ohle. Glück gehabt – alles klappt.

Bitte um Ruhe im Bundeswehr-Tonfall

„Ausbilder Schmidt“ bittet das gut gelaunte Publikum mit seinem harschen Bundeswehr-Ton um Ruhe, damit seine Gags zu verstehen sind. Die lassen sich nicht beirren und quatschen weiter. Laut dürfen die Zuschauer dagegen bei den „Charlys“ sein. Bei ihren Coversongs von Brings oder Matthias Reim zeigen sich die Gäste textsicher. Auch beim Auftritt der Band „Hätzblatt“ tanzen die Gäste zwischen den Tischreihen. „Für uns ist Karneval die schönste Zeit im Jahr“, sagt der Sänger. Ihn hält es nicht lange auf der Bühne. Auf Stühlen im Publikum singt er weiter. Und wie der Name der Veranstaltung vermuten lässt, regnet es natürlich noch Konfetti.