Duisburg. Ein Transparenzbericht weist die Gehälter der städtischen Manager in Duisburg aus. Topverdiener ist dabei Hafen-Chef Erich Staake.

Kommunale Unternehmen mit hohem Umsatz und vielen Mitarbeitern zahlen ihren Chefetagen höhere Vergütungen als kleinere Stadttöchter. Und: der Anteil der flexiblen Vergütungen wird größer.

Das sind Kernaussagen einer bundesweiten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC zu Vergütungen in kommunalen Unternehmen, an der 270 Top-Etagen von kommunalen Unternehmen anonymisiert mitgemacht haben. Nicht anonym sind die Vergütungen der Duisburger Stadttöchter. Den bestbezahlten Spitzenjob in Duisburg hat danach Duisport-Chef Erich Staake.

Nach dem NRW-Transparenzgesetz sind die Vergütungen der kommunalen Gesellschaften auszuweisen; seit einigen Jahren werden sie von der Stadt auf ihrer Homepage auch veröffentlicht. Die aktuellsten Zahlen stammen von 2017, weil die Daten erst mit den Jahresabschlüssen veröffentlicht werden.

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© Helge Hoffmann

Der Stadtkonzern DVV veröffentlicht ebenfalls seine Zahlen, Aktiengesellschaften sind dazu verpflichtet und auch die Sparkasse nennt sie seit einigen Jahren in ihrem Geschäftsbericht. Wer sich einen Einblick über alle Stadtgesellschaften und Beteiligungen verschaffen will, findet die Infos in dem jährlichen Beteiligungsbericht auf der Stadt-Homepage. Fast 30 Unternehmen sind dort mit umfangreichem Zahlenwerk und Beschreibungen aufgeführt.

Sparkasse jetzt mit drei Vorständen

Den Top-Job in Duisburg hat Hafen-Chef Erich Staake, der die Duisport AG, an der Land und Stadt zu zwei bzw. einem Drittel beteiligt sind, seit nunmehr über 20 Jahren führt. Die Arbeit honorieren die beiden Gesellschafter mit gut 640.000 Euro inklusive Boni. Dazu kommen betriebliche Altersversorgungen, die in der Übersicht der Stadt auch für andere Geschäftsführer in teils sechsstelligen Summen aufgeführt sind. Staakes Vorstandskollegen beziehen rund 370.000 bzw. 330.000 Euro.

Auch bei der Sparkasse bekommt der Vorstandsvorsitzende Joachim Bonn eine höhere Vergütung als seine Mitvorstände. Boni gibt es bei der Sparkasse nicht. Auf über zwei Millionen Euro summierten sich 2017 die Zahlungen an die vier Vorstände. Seit 2018 ist es allerdings rund ein Viertel weniger, weil der Vorstandsposten des pensionierten Uwe Haddenhorst nicht mehr wiederbesetzt wurde.

Bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft DVV als Holding u.a. für Stadtwerke und DVG hat sich an der Vorstandsspitze seit dem Berichtszahlen von 2017 ebenfalls einiges getan. Dort gibt es seit Mitte des Jahres mit Marcus Vunic und Andreas Gutschek wieder vier statt zwei Männer an der Spitze, die erst im Bericht 2018 mit auf der Gehaltsliste stehen werden.

Das Sagen im Konzern mit einer Milliarde Euro Umsatz und über 4100 Mitarbeitern hat Marcus Wittig mit einer Vergütung von knapp 550.000 Euro inklusive Boni.

Immer noch sechsstellige Vergütungen

Seine Müllentsorgung betreibt Duisburg 100-prozentig kommunal mit den Wirtschaftsbetrieben in einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Vorstandsspitze ist Thomas Patermann, mit einer Gesamtvergütung von knapp 320.000 Euro.

Mit-Vorstand Uwe Linsen (186.000 Euro) ist auch Geschäftsführer der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung GfB, die vor einigen Jahren unter das Dach der WBD kam.

Chef bei der städtischen Wohnungstochter Gebag ist seit 2014 Bernd Wortmeyer. Rund 12.000 Wohnungen gehören der Gebag, dazu wird die Stadttochter immer stärker zum Wohnflächenentwickler, etwa 6-Seen-Wedau oder Mercatorviertel. 260.000 Euro ist dafür Wortmeyers Salär. Sein Vorgänger-Duo zu den schlimmsten Gebag-Krisenzeiten Anfang der Dekade kostete das Doppelte.

Wechsel in den Chefetagen

Niedriger, aber immer noch sechsstellig liegen die Vergütungen weiterer Geschäftsführer städtischer Gesellschaften: Chef-Wirtschaftsförderer Ralf Meurer kommt 2017 auf 134.475 Euro. Die Entwicklungsgesellschaft EG DU zahlte an Heiner Maschke, der jetzt im Ruhestand ist und dem Ex-Baudezernent Carsten Tum folgte, 112.868 Euro.

Peter Joppa als Chef vom Stadtvermarkter Duisburg-Kontor, das jetzt Uwe Kluge leitet, kam mit Boni auf ca. 180.000 Euro. Für die neue Zoo-Chefin Astrid Stewin kommen die ungenannten Bezüge über die neue Muttergesellschaft DVV.

Ihr Vorgänger Achim Winkler erhielt 2017 eine Vergütung von 151.728 Euro. Und beim Immobiliendienst IMD hat derzeit der Berater und Sanierer Jürgen Kugelberg das Sagen, Honorar unbekannt. Die geschasste IMD-Doppelspitze aus Christoph Weber und Karl-Wilhelm Overdick bekam 155.000 bzw. 100.000 Euro.