Duisburg. . Die Wirtschaft in und um Duisburg brummt, aber die Unternehmen haben diverse Sorgen um ihre künftige Entwicklung.

Die Auftragsbücher der heimischen Industrie sind voll, die Auslastung der Unternehmen liegt bei satten 85 Prozent, gleichwohl sieht Burkhard Landers, Präsident der Industrie- und Handelskammer, „erste dunkle Wolken am Horizont“.

Anlass für die leicht getrübten Aussichten seien die vielen Unsicherheiten, mit denen Unternehmen aktuell konfrontiert werden. Große Sorgen bereitet der Wirtschaft vor allem der Fachkräftemangel, der laut Landers „bei allen Unternehmen angekommen“ ist. 56 Prozent der Ruhrunternehmen sehen in Personalproblemen das größte Risiko für ihre weitere Entwicklung.

Sperrungen der Autobahnen A 40 und A 59 in den vergangenen Jahren sowie das wochenlange Niedrigwasser im Rhein hätten zudem in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, wie „verletzlich“ der Industriestandort ist und wie abhängig von einer intakten Infrastruktur. „Wir haben zum Rhein eigentlich keine Alternative“, sagt Landers und verwies unter anderem auf die enormen Mengen an Koks und Erz für die Stahlindustrie, die anders gar nicht transportiert werden könnten. Das Infrastrukturproblem sei erkannt, Geld sei vorhanden und die Planer arbeiteten mit Hochdruck, aber das bedeute auch: „Wir haben einen Jahrzehnt der Baustellen vor uns.“ Daher sei nötiger denn je ein Baustellen-Management unter Einschluss aller Bauträger.

„Wichtigste und drängendste Aufgabe“ ist es aus Landers Sicht, Fahrverbote zu verhindern: „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, das Ruhrgebiet sei nicht mehr zu erreichen.“

Im Zusammenhang mit dem geplanten Kohleausstieg warnte Landers vor einem Abschalten von Kraftwerken, bevor genügend alternative Energien und die nötigen Netze zur Verfügung stehen. Schon jetzt seien die Strompreise in Deutschland „am oberen Ende der Skala“, eine weitere Erhöhung führe zu massiven Nachteilen im Wettbewerb: „Spielräume haben wir nicht mehr.“