Duisburg. Die Kriminalität geht zurück, doch das Angstgefühl der Bürger nimmt zu. Das müssen Polizei und Politik ernst nehmen.
Es liegt in unserer Natur und ist deshalb auch Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, dass wir uns Liebgewordenes beschützt wissen wollen. Das fängt bei der Unversehrtheit von Leib und Leben an und endet beim auf die Straße geworfenen Müll. Diese Gesellschaftsordnung, manifestiert in Gesetzen, gibt uns Sicherheit – reale und gefühlte.
Werden wir nun – maßgeblich bedingt durch die Algorithmen der Internetriesen – unentwegt mit Meldungen darüber konfrontiert, dass gegen diese Gesetze verstoßen wird, verfestigt sich der Eindruck des Schlechten. Überall lauert die Gefahr und fast immer war es eine bestimmte Tätergruppe. Die Kriminalstatistik und die Häufigkeit der Meldungen, die man persönlich mitbekommt, stehen scheinbar im krassen Missverhältnis zueinander.
Sorgen sind berechtigt
Am Ende vertrauen wir unserem Bauchgefühl. Diese (vermeintliche) persönliche Erfahrung verändert unsere Gesellschaft. Die Ängste dieser Menschen pauschal als Ausdruck einer rechten Gesinnung oder gar Dummheit zu ignorieren, wäre töricht. Die Sorgen des Kriminologen und der Polizeipräsidentin sind berechtigt.