Duisburg. . Bewohner sollen doch in Homberg bleiben dürfen – auf reduzierter Fläche. Vorstellungen liegen laut Wagenburg-Sprecher nicht weit auseinander.
Kehrtwende im jahrelangen Streit zwischen der Stadt und den Bewohnern des Bauwagenplatzes in Homberg: Sie sollen nun doch an der Ehrenstraße bleiben dürfen – allerdings auf reduzierter Fläche. Der Hintergrund: Die Stadt möchte den benachbarten Abenteuerspielplatz erweitern. Eine Einigung, so Stadtsprecher Peter Hilbrands auf Nachfrage, sei zwar noch nicht erzielt. Aber: „Es finden zur Zeit gute Gespräche zwischen der Verwaltung und dem Bauwagenplatzbetreibern statt.“ Dies bestätigte auch Wagenburg-Sprecher Fred Walt. „Es geht noch darum, wie viel Fläche wir abgeben sollen.“
Aus für den Bauwagenplatz 2014 beschlossen
Zu Einordnung: 5400 Quadratmeter groß ist das städtische Gelände, das acht bis zwölf immer mal wechselnde Bewohner von zwölf Bauwagen plus zwei Gemeinschaftswagen laut Walt aktuell für 2000 Euro pro Jahr gepachtet haben. „Wir wären damit einverstanden, wenn wir künftig 40 Prozent weniger zur Verfügung hätten, die Stadt pocht derzeit noch auf 50 Prozent weniger. Wir liegen also nicht weit auseinander. “
Das war in der Vergangenheit ganz anders. Zur Erinnerung: Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl hatte das Aus für den Bauwagenplatz zum Ende des Jahres 2014 beschlossen. Lärm- und Geruchsbelästigung, Lagern von Sondermüll waren unter anderem die Vorwürfe, die das damalige Immobilien-Management der Stadt den Bewohnern machte. Die wehrten sich dagegen vehement, initiierten Demonstrationen, sammelten Unterschriften für den Erhalt der Wagenburg und machten keine Anstalten, freiwillig das Gelände zu verlassen.
Unterschriften gesammelt
Die Stadt reichte daraufhin Räumungsklage ein, setzte diese sogar gerichtlich durch, aber davor und danach zugleich weiter auf Gespräche, um doch noch eine Einigung zu finden. Ohne Erfolg. Zu einer Zwangsräumung kam es allerdings trotzdem nicht. Diese schloss Dezernent Thomas Krützberg Ende 2016 dann auch bei der Übergabe von 5000 Unterschriften zum Erhalt des Platzes aus – wohl wissend um die mediale Aufmerksamkeit, die die Stadt mit einer solchen Maßnahme auf sich ziehen würde.
Gleichwohl sollten die Bauwagen-Bewohner damals noch ihren seit 1995 angestammten Platz verlassen, um die Pläne zum Ausbau des Abenteuerspielplatzes der Stadt dort zu realisieren. Die Wagenburg sollte aber an anderer Stelle in Duisburg eine neue Heimat finden. Weil auch dieses Vorhaben glücklos blieb, soll nun also ein Kompromiss her, um die jeweiligen Interessen zu wahren.
Walt betont: „Wir möchten eine Lösung, mit der beide Seiten leben können.“