Duisburg. . Es gibt einen Käufer für das völlig heruntergekommene Hamborner Stadtbad. Der Essener Investor will daraus aus Bürogebäude machen.

Für das ehemalige Hamborner Stadtbad neben der ebenfalls seit Jahren geschlossenen Rhein-Ruhr-Halle gibt es endlich einen Investor und Käufer. Bauherr soll die Essener Greyfield Group mit der Essener Kobix Immobilien GmbH sein. Greyfield hat sich auf die Revitalisierung „problembehafteter Immobilien“ spezialisiert.

Verbretterte Fenster und Graffiti-Schmierereien

Das trifft auf das alte Stadtbad wahrlich zu. Etliche Fenster sind verbrettert, es gibt Graffiti-Schmiererein – innen und außen. Das Gebäude des ehemaligen Stadtbades steht in Teilen unter Denkmalschutz und ist wegen des langen Leerstandes sowie durch Vandalismusschäden und einem Brand 2013 „stark sanierungsbedürftig“, räumt auch die Stadt ein. Schon seit 1998 ist das Bad aus dem Baujahr 1938 geschlossen.

Rechts das Stadtbad und links die Rhein-Ruhr-Halle. Dort sollte das Factory-Outlet gebaut werden. 2016 war Schluss mit der Idee.
Rechts das Stadtbad und links die Rhein-Ruhr-Halle. Dort sollte das Factory-Outlet gebaut werden. 2016 war Schluss mit der Idee. © Blossey

Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte soll dem Rat im Februar eine entsprechende Beschlussvorlage zum Verkauf vorgelegt werden. Lange Zeit hatte die Stadt das backsteinerne Gebäude an der Ecke Duisburger-/Walther-Rathenau-Straße in einem Bieterverfahren zum Verkauf angeboten, nachdem 2016 die Pläne für einen Factory Outlet auf dem Areal von Rhein-Ruhr-Halle und Stadtbad endgültig gescheitert waren. Ein Mindestpreis von 340.000 Euro stand im Exposé. Aber erst nach dem erfolglos verlaufenden Bieterverfahren 2017 bekundete ein Investor sein Interesse am Erwerb der Immobilie. Er plant nach Angaben der Stadt, das ehemalige Stadtbad in ein Bürogebäude umzubauen. Nach Informationen der WAZ soll das Jobcenter als Ankermieter einziehen.

Jobcenter soll Ankermieter werden

Das erforderliches Baugenehmigungsverfahren soll zeitnah eingeleitet werden, so die Stadt. Die geplante Nutzung für das Stadtbad passt auch in das öffentliche Planungs- und Ideenverfahren, das 2016 in einen Nutzungskatalog gemündet war. Der nannte u.a. Büronutzung, aber auch mögliche Kultureinrichtungen oder einen Handwerkerhof.

„Da muss was passieren. Eine Büronutzung wäre nicht schlecht. Wir beurteilen das grundsätzlich positiv“, erklärt der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Rainer Enzweiler, der seit Jahren als Hamborner eine Entwicklung für das Areal fordert.

Hoffnung auf Bewegung bei Rhein-Ruhr-Halle

„Jetzt muss endlich auch was an der Rhein-Ruhr-Halle passieren“, sagt er und setzt seine Hoffnungen auf den neuen Planungsdezernenten und Tum-Nachfolger, der möglicherweise ebenfalls schon im Februar im Rat gewählt wird. „Das ist eine gute Nachricht. Das bringt Schwung in die Sache“, meint auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Marvin Rosenberger.

Der Essener Investor ist mit dem Stadtbad schon gut vertraut: Auf seiner Homepage sind zahlreiche Bilder von Vor-Ort-Terminen im Gebäude zu sehen, die auch dokumentieren, wie heruntergekommen die Immobilie ist. Greyfield wirbt damit, „nicht mehr marktgängige und notleidende Immobilien zu optimieren“.

>>>Stadtbad seit 1988 zu – FOC-Pläne gescheitert

Es gibt vermutlich kein anderes Baudenkmal in der Stadt Duisburg, das so heruntergekommen ist wie das alte Stadtbad Hamborn.

2016 scheiterten die Pläne, das Bad als zentrales Gebäude in das Factory-Outlet auf dem Areal der Rhein-Ruhr-Halle zu integrieren.