Duisburg. . Die Duisburger Band „Kochkraft durch KMA“, mit der „Neuen Deutschen Kelle“ unterwegs, hat bei einer neuen Pro-Sieben-Show mitgemacht.
Ihr Name ist seltsam, der Auftritt wild, durch den Text fährt auch schon mal die Oma im Hühnerstall Motorrad oder Sängerin Lana brüllt so lange „Respekt“ ins Mikro, bis man „aufhören“ zurückschreien möchte. Dass die Duisburger Band „Kochkraft durch KMA“ vom Sender Pro Sieben eingeladen worden ist, in der neuen Sendung „My Hit. Your Song“ den Titel „Heart Skips A Beat“ von Olly Murs zu covern, erscheint bei so viel Punkpower ziemlich verrückt.
Das Prinzip der Sendung ist einfach: Jeweils zwei Kandidaten – von Newcomern bis langjährigen Bands – stellen ihre Cover-Versionen von Hits vor, darunter auch „Abenteuerland“ von Pur, oder „Everybody“ von DJ Bobo. Die Stars entscheiden, welche Version ihnen besser gefallen hat und in die nächste Runde kommt, dann ist das Publikum gefragt. Die Gewinner bekommen 25.000 Euro.
Debütalbum „Endlich Läuse“
Gegründet von Schlagzeuger Beray Habip und Andreas Klees („MC Gewitter“), steht „Kochkraft durch KMA“ seit 2015 auf der Bühne. Mit den Synthie-Mann Matze („Ficki Leandros“), Gitarrist im „Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld“ von Jan Böhmermann, und Sängerin Lana („Lana Van de Vla“), die studiert und nebenbei Tattoo-Conventions moderiert, schwingt die Band die „Neue Deutsche Kelle“, eine Mischung aus Neuer Deutscher Welle, Punk und Elektro-Trash. 2016 waren sie bei der „Traumzeit“, haben Anfang September 2018 auf der Anti-Pegida-Demo vor dem Hauptbahnhof gespielt und sind letzten Freitag beim „Endlich Freunde Festival“ im Grammatikoff mit den Bands Indianageflüster, Koj und Tyler Leads aufgetreten.
Weit entfernt vom Mainstream
Ende September ist das Debütalbum „Endlich Läuse“ erschienen. „Wir schreiben unsere Songs auf spezielle Art und Weise“, sagt Beray. MC Gewitter habe die Ideen, die er mal zu Ende schreibe, mal mit ihm im Studio in Rheinhausen fertig jamme. „Wir reden, schreiben, schreien.“ Die Texte können auf Missstände hinweisen, aber auch bescheuert sein, von ernst und direkt bis Dada-lustig. „Beide Richtungen können weh tun“, sagt Beray, der beruflich als Musikproduzent arbeitet. Mit Lana habe man die weibliche deutsche Stimme gefunden, die „komplett richtig“ sei. „Sie ist das Zugpferd.“
Weiter entfernt vom Mainstream als „Kochkraft“ kann man kaum sein. Aber die Pro-Sieben-Sendung sei „eine Herausforderung und total spannend“ gewesen. Auch, weil die Songs auf Englisch gecovert werden sollten. Da lerne man sich von einer anderen Seite kennen, sagt Beray. Getreu der Band-Philosophie „Am Ende ist man schlauer“ habe es jedenfalls Spaß gemacht. „Wir haben einen sehr breiten Musikgeschmack und finden die Songs von Olly Murs gut.“ Wie sich „Kochkraft“ geschlagen hat, ist am Donnerstag, 17. Januar, um 20.15 Uhr zu sehen.
Im Band-Info heißt es: „Provokation ist Teil des Konzeptes. Es ist Pop. Es ist Kunst. Her mit der Kohle!“ Beray sagt: „Traumschlösschen gibt es nicht. Was zählt ist Fleiß. Und wir sind sehr fleißig.“
>> ZEHN FESTIVALS IN DIESEM JAHR
„Kochkraft durch KMA“ spielt 40 bis 50 Konzerte pro Jahr. Neben zehn Festivals stehen für 2019 auch Support-Shows für Le Fly, Mia und der niederländischen Band DeStaat an.
Beray Habip betreibt mit dem LeFink eins der bekannteren Tonstudios in Duisburg, er hat zuletzt auch mit Kettcar gearbeitet.