Duisburg. In der Salvatorkirche in Duisburg können Besucher nun ganz ohne Bargeld den „Spendenkorb“ füllen. Kartenlesegerät hängt im Kirchenschiff.
Da soll nochmal einer sagen, Kirche wäre altbacken. Die evangelische Salvatorkirche in der Duisburger Altstadt jedenfalls hält Schritt mit der Digitalisierung. Neuerdings hängt gleich neben dem Eingang ein Kartenlesegerät, mit dem die Kirchenbesucher nun bequem und gänzlich ohne Bargeld ihre Kollekte entrichten können. Einfach die EC- oder Kreditkarte an das Gerät halten und einen Beitrag auswählen.
Kein Kleingeld in der Tasche gilt als Ausrede nicht mehr.
1, 3, 5, 10, 20 oder 25 Euro sind als Optionen vorprogrammiert. Einzige Voraussetzung: die eigene Bankkarte muss die Funktion des kontaktlosen Bezahlens beinhalten. Zugegeben: Das moderne Gerät – das anderswo in der Republik auch schon „Spend-o-mat“ getauft wurde – passt optisch nicht so richtig rein in die prachtvolle und altehrwürdige Salvatorkirche, dennoch könnte der digitale Opferstock Schule machen.
Berliner Kirche meldete Patent an
In München und anderen Kirchen in Süddeutschland gibt es vereinzelt schon ähnliche Systeme. Und wenn es nach dem Willen der Bank für Kirche und Diakonie geht, dann könnten solche Kartenlesegeräte in Zukunft in vielen Kirchen zum Inventar gehören.
Bereits im Sommer hatte die Evangelische Kirche in Berlin einen Digitalen Klingelbeutel beim Deutschen Patentamt angemeldet. Dieses Gerät unterscheidet sich vom Duisburger zwar nicht in seiner Funktion, jedoch in seiner Form deutlich.
Der Berliner Klingelbeutel ist tatsächlich ein Klingelbeutel, in dessen Griff zusätzlich zum traditionellen Stoffsack ein Display eingebaut wurde, über das Kirchenbesucher kontaktlos und ohne PIN mit ihrer Karte einzahlen können.
In Schweden und England spendet man auch mit Plastik
In Schweden übrigens ist das bargeldlose Spenden in der Kirche schon seit 2012 möglich. Und auch die Church of England ist vergangenes Jahr auf Plastik umgestiegen.