In die Sanierung der Trinkwasser-Hochbehälter im Stadtwald investieren die Stadtwerke 15 Millionen Euro. Unerwartete Schäden am Kammer-Beton.

Die Sanierung der Trinkwasser-Hochbehälter am Försterberg im Stadtwald, mit der die Stadtwerke vor fast einem Jahr begonnen haben, verzögert sich. „Weil zuvor nicht bekannte Schäden an den Betonwänden der Kammern festgestellt wurden, haben wir etwa vier Monate Verzug“, berichtet Stadtwerke-Sprecher Thomas Kehler.

Das für die Anwohner und Wald-Spaziergänger sichtbarste Zeichen der Arbeiten ist die Befestigung des Aktienwegs. Der Schotterweg wurde Ende Dezember ab der Autobahnbrücke bis zum Hochbehälter mit einer Grobasphalt-Schicht versehen. Im Januar folgt der Abschnitt von der Kreuzung Walramsweg bis zur Brücke, im Februar die Sanierung zwischen Lotharstraße und Walramsweg. „Dort werden auch Gehwege und Straßenbeleuchtung erneuert“, erläutert Thomas Kehler.

Der Aktienweg bleibt ab Walramsweg allerdings auch künftig für Privatfahrzeuge gesperrt und einzig Fahrzeugen der Stadtwerke und dem Forstverkehr vorbehalten, betont der Stadtwerkesprecher. „Mit der Stadt wurde vereinbart, ihn zu asphaltieren, weil sich im Schotter immer wieder Spurrillen gebildet haben.“ Die Erde der etwa einen Meter hohen Deckschicht über den fünf Kammern, die für die Sanierung abgetragen werden muss, wird entweder neben der Anlage gelagert oder Richtung Mülheimer Straße/Zooparkplatz abgefahren.

Der Aktienweg im Stadtwald wurde zum Jahresende von der Autobahnbrücke bis zum Försterberg aphaltiert.
Der Aktienweg im Stadtwald wurde zum Jahresende von der Autobahnbrücke bis zum Försterberg aphaltiert. © Jörg Schimmel

Größer als erwartet waren die Schäden am Beton der Kammern 1 und 2, jeweils Baujahr 1952/53. „Sie traten erst nach dem Abstrahlen der Zementbeschichtung zutage“, berichtet Thomas Kehler. Erst nach der Instandsetzung konnte eine neue Beschichtung aus mineralischem Spezialbeton aufgetragen werden. Um die Besiedlung mit Bakterien zu verhindern und die einwandfreie Hygiene zu gewährleisten, mussten auch die Fugenbänder erneuert werden. Die frische Abdichtung sorgt auch dafür, dass die Kammern kein Wasser verlieren. Auf bis zu 50.000 Kubikmeter pro Jahr hatten sich zuletzt die Verluste belaufen, weil sich die Bauteile unter der Last des Wassers immer weiter gespreizt hatten. Messgeräte hatten die Bewegung an den Fugen dokumentiert, die Zustandsanalyse eines Fachbüros hatte bereits vor fünf Jahren eine Sanierung der beiden ältesten Hochbehälter nahegelegt. Auch die betagten Rohre für die Befüllung aus dem Wasserwerk Wittlaer werden erneuert. Bereits abgerissen und neu gebaut ist das Bedienhaus, gleichzeitig Zugang zu den Hochbehältern. Bis zum Frühjahr 2020 soll alles fertig sein. „Die erneute Inbetriebnahme ist im April geplant“, so Thomas Kehler.