Duisburg. . Manche Fans waren im Indianerkostüm zur Fortsetzung „Das Geheimnis des Lebens“ gekommen. Mustang Kleiner Donner wird mit Jubel begrüßt.
Das zweite Kindermusical um den kleinen Indianerjungen Yakari, „Das Geheimnis des Lebens“, hat am Sonntag in der Mercatorhalle besonders die kleinen Indianerfans begeistert, von denen einige als Indianer verkleidet die bunte Inszenierung um Mensch und Tier in der Prärie erlebten. Die ersten Geschichten um Yakari, der mit den Tieren spricht, stammen aus der gleichnamigen französischen Comicserie, die 1973 an den Start ging. Für Popularität beim jungen Publikum trägt auch die Zeichentrickserie im Kinderkanal bei, von der die Figuren den Zuschauern so vertraut waren, dass sie schon bei ihrem ersten Auftritt stürmisch begrüßt wurden.
Wenn Yakari beauftragt wird, den wertvollen Federschmuck wiederzufinden, der dem Stamm der Sioux gestohlen worden ist, dann rufen die Kinder in der gut besetzten Halle von allein nach Kleiner Donner, dem gescheckten Mustang mit der blonden Mähne. Der galoppiert prompt auf die Bühne, wird umjubelt und trägt bald tatsächlich den ausgewachsenen Darsteller des Helden der Geschichte längere Zeit auf seinem Rücken. Dabei ist das Mitleid für den hinteren Pferdedarsteller wohl auf die erwachsenen Zuschauer beschränkt, die Kinder sehen nur den Jungen und sein Pony, die frei wie der Wind zu großen Abenteuern reiten.
Unterwegs trifft Yakari einen tollpatschigen Waschbären, einen friedlichen Wolf und seine besten Freunde Kleiner Dachs und Regenbogen, die ihm gefolgt sind. Gemeinsam suchen sie nach dem Geheimnis, das den Federschmuck von Häuptling Kühner Blick umgibt.
Bedauerlich ist, dass das Musical von Thomas Schwab, 1975 geborener Produzent, Komponist und Autor, ein erstaunlich antiquiertes Frauenbild transportiert. Das Indianermädchen kocht und ist immer sehr einfühlsam. Die Jungen handeln, konkurrieren und kämpfen. Das Mädchen pflückt Blumen und rennt schreiend weg, wenn der Wolf kommt, so will es leider das Konzept.
Clara (7) stört das noch nicht. Sie ist schon länger ein Fan von Yakari, den sie sich auch zuhause im Fernsehen anschauen darf. Heute ist sie mit ihrem Vater Patrick Kötteritzsch im Musical. Clara findet das Pony am allerbesten und ist sich sicher, dass da mindestens drei Leute drinstecken: zwei längs und einer quer.
Yakari-Fans kommen auch in der Pause auf ihre Kosten, der Marketingstand ist umlagert, die Sammelfiguren sind schon ausverkauft, die Plüschponys gehen herdenweise über die Theke. Auch beim Catering ist der Andrang groß. Die Kinder haben Durst, und die Veranstalter hatten am Einlass bei der Taschenkontrolle alle Getränkeflaschen aussortiert. Auch Reizhusten zählte nicht als Gegenargument – in die Halle ging es nur ohne flüssige Begleiter.