Duisburg. Im Fall der in Duisburg und in Polen gefundenen toten Babys gibt es neue Erkenntnisse. Der in Plastiktüten gefundene Säugling hat gelebt.
Im Fall der in Duisburg und in Polen gefundenen toten Babys hat die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion gegenüber neue Erkenntnisse mitgeteilt. Der in einer Wohnung in Rumeln gefundene Säugling hat demnach nach seiner Geburt gelebt. Das ist das Ergebnis der Obduktion, erklärt Staatsanwalt Alexander Bayer. Die genaue Todesursache indes konnte nicht geklärt werden.
Ob dieses Baby – wie angenommen – ein Geschwisterkind des in Polen gefundenen toten Babys ist, das in Duisburg in einen Altkleidercontainer gelegt wurde, ist immer noch nicht geklärt. Im Rahmen eines internationalen Rechtshilfeersuchens haben die polnischen Behörden nun die Ermittlungen an die Duisburger Staatsanwaltschaft übergeben, versichert Bayer. Der Staatsanwalt hofft, dass durch einen DNA-Abgleich noch vor Weihnachten Gewissheit darüber herrscht, ob die 35-Jährige, die wegen des Vorwurfs des Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, die Mutter beider Babys ist. „Für uns hat es jetzt Priorität zu klären, ob die toten Babys Geschwister sind oder ob es sich um zwei unterschiedliche Fälle handelt, die zufällig zeitlich nah beieinander liegen“, berichtet Bayer.
Die Mutter des in Rumeln zwischen Plastiktüten gefundenen toten Babys bestreitet auch die Mutter des anderen Babys zu sein, dem die Polizei zu Beginn ihrer Ermittlungen den Namen „Mia“ gab. Weil noch nicht auszuschließen ist, dass es sich um zwei unabhängige Fälle handeln könnte, ist die Polizei weiterhin auf Spurensuche rund um die Altkleidercontainer in der Stadt.
Jugendamt vermutete seit Wochen Schwangerschaft
Die 35-Jährige hat mindestens noch zwei weitere Kinder. Die Familie hatte seit 2014 eine ambulante Familienhilfe, die mehrere Stunden in der Woche eingesetzt wurde. Mitte September entstand bei der Familienhilfe der Eindruck, dass sie schwanger sein könnte. Die 35-Jährige sei "mehrfach auf diesen Verdacht angesprochen worden", den sie vehement abgestritten haben soll, so die Stadt. Selbst ihren eigenen Eltern gegenüber, mit denen die Tatverdächtige in einem Haus wohnt, als auch gegenüber ihren Kindern soll sie eine Schwangerschaft stets abgestritten haben.