Duisburg. Nach einem Brand steht die Tafel in Hochfeld vor den Ruinen ihres einstigen “Mittagstichs“. Kirchengemeinde Alt-Duisburg öffnet nun die Türen.
Kurz vor dem Zweiten Advent hat Tafel-Geschäftsführer Günter Spikofski eine schöne Nachricht erreicht. Am Donnerstagabend erklärte die evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg, dass sie der Tafel das "Calvinhaus" vorübergehend zur Verfügung stellt. In dem Gemeindehaus am Burgacker in der Innenstadt, soll ab dem 15. Dezember wieder ein Mittagessen an Bedürftige ausgegeben werden.
"Wir sind sehr froh und erleichtert, dass wir unseren Mittagstisch – wenn auch in etwas abgespeckter Form – wieder anbieten werden können", so Spikofski im Gespräch mit unserer Redaktion. Es seien noch nicht alle Details bis ins Letzte geklärt, doch nach Stand der Dinge geht der Tafel-Chef davon aus, dass die evangelische Gemeinde der Tafel nur die Nebenkosten in Rechnung stellen werde. Bisher habe man sich darauf geeinigt, dass das Calvinhaus der Tafel bis Ende Januar ein warmes und trockenes Zuhause sein soll. Spikofski hofft aber, dass die Tafel schon vorher genug Spenden erhalten haben wird, um so schnell wie möglich wieder eigene Räume anzubieten.
„Das alljährliche Heiligabendfest der Tafel kann somit nun auch gefeiert werden“, freut sich Spikofski über die Großzügigkeit der Kirchengemeinde.
Zum Hintergrund:
Ein Feuer hatte Anfang Dezember die Essensausgabe der Duisburger Tafel in Hochfeld komplett zerstört. Das Gebäude war in sich zusammengefallen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt weiter nach der Brandursache. Einen technischen Defekt hatten die Brandsachverständigen indes bereits ausgeschlossen. Weiterhin gesucht wird ein Mann, der sich zum Zeitpunkt des Feuers auffällig vom Brandort an der Düsseldorfer Straße entfernt hatte.
Die Duisburger Tafel verteilt nach eigenen Angaben in mehrere Zweigstellen in der Stadt pro Woche rund 15 Tonnen Lebensmittel an etwa 4000 Menschen. Die zerstörte Essensausgabe in mehreren Wohncontainern versorgt normalerweise 60 bis 70 Menschen pro Tag mit Frühstück und frisch gekochtem Mittagessen. Für sie müsse nun nach einer Ersatzlösung gesucht werden, sagte Spikowski.