Berlin/Duisburg. Burak Yilmaz fährt mit jungen Muslimen nach Auschwitz, um ihnen die Erinnerungskultur nahe zu bringen. Für sein Engagement wird er jetzt geehrt.
Wer sich in Duisburg mit Erinnerungskultur und dem Gedenken an den Holocaust beschäftigt, der kommt an ihm nicht vorbei: Burak Yilmaz engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Projekten gegen Rassismus und Antisemitismus. Für sein Engagement im Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“ ist der Duisburger Sozialarbeiter nun mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
Die Idee hinter „Junge Muslime in Auschwitz“ ist simpel: Durch einen Besuch im ehemaligen Konzentrationslager sollen muslimische Jugendliche lernen, welche Folgen Antisemitismus und Rassismus haben können. Seit 2012 organisiert Burak Yilmaz jedes Jahr eine solche Fahrt mit jungen Duisburger Muslimen. Zum Programm gehört dabei nicht nur der Besuch in Auschwitz, sondern auch Gespräche mit den Jugendlichen über den Holocaust, Antisemitismus sowie über den Nahostkonflikt. Dieses Engagement ist eine Auszeichnung wert, fand das Bundespräsidialamt, denn: „Burak Yilmaz macht mit seiner Arbeit deutlich: In Deutschland gibt es kein Ende des Erinnerns und auch in der Zuwanderungsgesellschaft gibt es für Antisemitismus keinen Platz.“
"Ganz besonders danke ich meiner Freundin."
Burak Yilmaz nahm das Bundesverdienstkreuz am Dienstag im Schloss Bellevue mit großem Stolz entgegen. „Es ist eine große Ehre, vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet zu werden“, sagte er im Anschluss an die Verleihung. „Das ist nicht nur eine Bestätigung meiner Arbeit, sondern der Arbeit aller, die seit 2012 am Projekt mitwirken.“ Ganz besonders bedanken wollte der Duisburger Sozialarbeiter sich aber nicht nur bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Ganz besonders danken möchte ich meiner Freundin“, sagte der 31-Jährige, der in Obermarxloh aufwuchs und das Abteigymnasium in Hamborn besuchte. „Sie hat mich immer motiviert und mir Kraft gegeben. Ohne sie hätte ich das alles gar nicht geschafft!“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh das Bundesverdienstkreuz am Dienstag unter dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ an insgesamt vierzehn Frauen und vierzehn Männer, die sich für die Erinnerungskultur einsetzen. Drei von ihnen kommen aus Nordrhein-Westfalen. (frib)