Duisburg. Die Sparkasse Duisburg hebt die Preise für Tresorfächern ab 2019 an. Kunden ärgern sich über deutliche Aufschläge. Was das Geldinstitut sagt.

Anna (81) und Karl Heinz Zander sind richtig sauer auf die Sparkasse. Seit 70 Jahren sind sie dort Kunde, seit 27 Jahren haben sie einen kleinen Tresor in der Hauptstelle an der Königstraße. Was die Jahresmiete betrifft, habe es in der Vergangenheit immer mal wieder Erhöhungen – aber moderate. Ab dem 1. Januar 2019 soll ihr Schließfach nicht mehr 39, sondern 60 Euro kosten – eine Steigerung von rund 50 Prozent. „Das ist eine Unverschämtheit“, sagt das Ehepaar. „Und in dem Schreiben der Sparkasse dazu gibt es keine Begründung. In unserem gesamten Bekanntenkreis ist die Empörung groß.“

60 statt 39 Euro

Anna und Karl Heinz Zander sind sauer auf die Sparkasse.
Anna und Karl Heinz Zander sind sauer auf die Sparkasse. © Wiberny

Auf Nachfrage bestätigt Andreas Vanek, Sprecher des Geldinstituts, dass alle Inhaber von Schließfächern nach vier Jahren Preisstabilität künftig mehr zahlen müssen. Neben dem kleinsten Fach bis 6750 Kubikzentimeter, das auch das Buchholzer Paar angemietet hat, wurden auch die Jahrespreise für die Fächer bis 9500 ccm (von 54 auf 80 Euro), bis 13.500 ccm (von 66 Euro auf 100 Euro) und bis 27.000 ccm (von 114 Euro auf 150 Euro) erhöht.

Zum Vergleich: Bei den letzten Preissteigerungen im Jahr 2015 wurde etwa das kleinste Fach „nur“ um 9 Euro teurer (von 30 auf 39 Euro).

Die Sparkasse setzt bei den Schließfächern verstärkt auf SB-Technik.
Die Sparkasse setzt bei den Schließfächern verstärkt auf SB-Technik. © Fabian Strauch

„Wir passen uns dem Marktniveau an“, erklärt Vanek die nun deutlicheren Aufschläge. „Wir haben festgestellt, dass andere Banken in der Stadt, teilweise seit langer Zeit, bereits höhere Preise berechnen oder die Dienstleistung gar nicht erst anbieten.“ Diese sei kostenintensiv – auch deshalb, weil die Sparkasse in den vergangenen Jahren verstärkt auf eine SB-Technik als zusätzlichen Service setze. Damit haben Kunden mit ihrer S-Card Zugriff auf Schließfächer einer Mietfachanlage während der Öffnungszeiten des Selbstbedienungsfoyers von 6 bis 24 Uhr. Eine solche Möglichkeit gibt es etwa in Bergheim oder auch in der Hauptstelle.

Sparkasse registriert größere Nachfrage

Grundsätzlich, so Vanek, werden Schließfächer immer stärker nachgefragt. Jeder Kunde habe allerdings angesichts der bevorstehenden Preiserhöhungen die Möglichkeit, sein Tresorfach zum 1. Januar aufzukündigen. Ein entsprechender Hinweis steht in dem Schreiben, das die Sparkasse auch an das Ehepaar Zander verschickt hat. „Das ist für uns langjährige Kunden der Sparkasse an Überheblichkeit nicht zu überbieten“, sagen die beiden.

Sie wollen auch künftig ihr Schließfach behalten. „Es gibt uns einfach ein gutes Gefühl, wenn wir die Wertgestände nicht zu Hause, sondern an einem sicheren Ort aufbewahren können.“ Enttäuscht sind die Zanders von der Sparkasse allerdings schon.

>> FAST 32.000 SCHLIESSFÄCHER

Insgesamt 31.939 Tresorfächer bietet die Sparkasse in Duisburg zur Vermietung an, allein 4800 in der Hauptstelle plus noch einmal 610 Fächer in der dortigen Anlage im Selbstbedienungsfoyer. 26.160 Fächer sind derzeit belegt. Aufgrund der steigenden Nachfrage soll das Angebot weiter ausgebaut werden.

Die Standardversicherungssumme gegen Einbruch und Diebstahl für die Fächer beträgt 5000 Euro und ist jeweils im Mietpreis enthalten.