Dusiburg. . Polizei warnt: Verstöße gegen Halteverbote vor den Schultoren werden geahndet. Sicherheitsnetzwerk mahnt: Kinder mit Reflektoren ausrüsten.

Die größte Gefahr auf dem Schulweg droht Kindern von ihren Vätern und Müttern. „Die Elterntaxis sind ein großes Problem“, sagt Jörg Starke. Als Kreisvorsitzender des Automobilclubs ACE ist er im Netzwerk „Duisburg, aber sicher“ auch um die Verbesserung der Schulweg-Sicherheit bemüht. Statt den Nachwuchs zu Fuß oder mit dem Rad zu bringen, werde er mit dem Auto direkt vor das Schultor gefahren, bedauert Starke: „Die gegenseitige Rücksichtnahme fehlt.“

Mit „Elternhaltestellen“, eingerichtet im Umfeld der Schule und gleichzeitigen Halteverboten vor dem Schultor versucht die Stadt seit einigen Jahren, das Verkehrschaos zu entzerren. Alljährlich gibt’s Infoblätter für die Eltern der Erstklässler. „Wir hoffen, dass es sich durch ständige Wiederholung durchsetzt“, sagt Patrick Hönninger, Koordinator des Netzwerks im Planungsamt.

Polizisten schaffen den nötigen Respekt

Auch er weiß: Besonders groß ist der Respekt, wenn ein Polizist daneben steht. Der belässt es auch bei Verstößen nicht bei einem Tadel, sondern schreibt ein Knöllchen, betont Polizeisprecherin Stefanie Bersin. „Wenn wir bemerken, dass in zweiter Reihe geparkt oder das Halteverbot missachtet wird, dann müssen wir es auch ahnden.“

Patrick Hoenninger ist Koordinator des Netzwerks „Duisburg, aber sicher“ bei der Stadt.
Patrick Hoenninger ist Koordinator des Netzwerks „Duisburg, aber sicher“ bei der Stadt. © Lars Fröhlich

Gerade an fünf von 75 Grundschulen (Ottostraße und Sandstraße/beide Marxloh, Theißelmann­straße/Walsum, Albert-Schweitzer-Schule/Huckingen und Bergheimer Straße/Rheinhausen) wurden bisher Elternhaltestellen eingerichtet. „Die Quote ist schon sehr gering“, räumt Patrick Hönninger ein, „aber wir stoßen an planerische Grenzen“. Mal schränkt die Haltestelle die Parkmöglichkeiten für Anwohner ein, die wiederum den Elternhalt zuparken. Mal stehen Poller vor dem Schultor den Rettungskräften im Weg, mal mangelt es an geeigneten Stellen, an denen Kinder die Straße überqueren könnten.

Nur noch wenige Schülerlotsen sind aktiv

Schülerlotsen könnten dafür sorgen, doch die gibt es nur noch ander Dahlingschule in Friemersheim. Für die Lotsen engagiert sich die Verkehrswacht – in Duisburg ist Geschäftsführer Günter Walter weitgehend auf sich allein gestellt. Er ehrt alljährlich verdiente Lotsen, für die Nachwuchsförderung müssten schon die Schulen selbst sorgen. „Früher haben sich Eltern zusammengetan, jeweils einer hat die Kleinsten dann so lange in Gruppen zur Schule begleitet, bis sie allein mit dem Rad fahren konnten“, erinnert Jörg Starke (ACE) an eine Gewohnheit, die ebenfalls abhanden gekommen ist.

Mit zehn Beamten engagiert sich die Duisburger Polizei für die Sicherheit, Verkehrserziehung und Aufklärung an den Schulen. Auf mindestens 320 Einsätze an den Grundschulen und auf den drei Verkehrsübungsplätzen der Stadt kommen Arndt Rother, Leiter der Verkehrsunfallprävention, und seine Kollegen pro Jahr. Aktuell stehen wieder Licht und Helmpflicht für die Radler im Vordergrund. „Auch die Kleidung, die Ausrüstung mit Reflektoren sind ein wichtiges Thema“, sagt Stefanie Bersin. Lehrer und Eltern, so die Polizeisprecherin, gelte es als Multiplikatoren zu gewinnen. „Sie müssen mit gutem Beispiel vorangehen für die Sicherheit der Kinder.“

Aktion „Sehen und gesehen werden“

„Sehen und gesehen werden“, lautet eine gemeinsame Aktion der Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Städte, der auch Duisburg seit einigen Jahren angehört. Aktuell läuft sie auch an Duisburger Schulen.

Eine beauftragte Agentur ist am heutigen Mittwoch an der Gesamtschule Meiderich präsent, am Donnerstag am Krupp-Gymnasium in Rheinhausen und am Freitag nebenan an der Heinrich-Heine-Gesamtschule.