Duisburg. . Dies wird Thema von Duisburg.Nachhaltig 2019. Dieser Sommer hat gezeigt, dass der Klimawandel spürbare Realität ist. Aber wie sich anpassen?

Der Klimawandel und wie man sich an ihn anpassen kann, dies soll das Thema von Duisburg.Nachhaltig 2019 sei. Das hat am Montag der Umweltausschuss des Rates beschlossen. „Duisburg.Nachhaltig“ ist der neue Name jener Veranstaltung, die in den vergangenen zwanzig Jahren als „Duisburger Umwelttage“ bekannt war.

Im Mittelpunkt des Programmes von Duisburg.Nachhaltig 2019 soll vom 5. bis 22. Juni 2019 über einfache Maßnahmen zur Bewältigung von Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen und ähnlichem informiert werden.

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Dieser Sommer 2018 habe gezeigt, dass der Klimawandel spürbare Realität ist. Es ist nach Einschätzung der Umweltfachleute der Stadt an der Zeit, auf mehr und stärkere Witterungsextreme (Hitze, Trockenheit und Extremniederschläge) vorbereitet zu sein. Die Stadt Duisburg habe in einer Klimaanalyse aus dem Jahre 2010, die immer noch aktuell sei, die Bereiche der „Hitzeinseln“ auf dem Stadtgebiet definiert. Diese Bereiche seien besonders vom Klimawandel betroffen.

Extensiv bepflanzte Flachdächer

Als Schutzmaßnahme zur Klimaanpassung wird aus Sicht der Stadt Bewohner jener Quartiere eine Dach- und Fassadenbegrünung empfohlen. Aber auch an anderen Gebäuden sei es durchaus hilfreich, Dach und Fassade zu begrünen, um Hitzeauswirkungen zu reduzieren.

Jedes zweite Dach in Duisburg könnte grün sein, behauptet eine Studie des RVR und der Emschergenossenschaft, die Hauseigentümer in diesem Jahr mit einem „Gründachkataster“ zur Begrünung ermutiget haben.

Was haben das Einkaufszentrum „Forum“, das InterCity Hotel am Hauptbahnhof, das Berufsschulzentrum an der Mülheimer Straße in Neudorf und das künftige Bürogebäude des Landesumweltamtes neben dem Hauptbahnhof gemeinsam? Antwort: Sie alle haben mit Moos und Pflanzen bewachsene extensiv begrünte Flachdächer – des Stadtklimas und der Ersparnis von Energiekosten wegen.

Fast jedes zweite Dach zur Begrünung geeignet

Diese wenigen Dachflächen sind indes ein noch recht bescheidener Anfang. Laut einer im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR) und der Emschergenossenschaft erstellten Untersuchung ist fast jedes zweite Dach in der Metropole Ruhr für eine solche Begrünung geeignet. Infrage kämen den Angaben zufolge rund 800 000 Flachdächer und solche, die bis zu 30 Grad geneigt sind. Das geht aus einem neuen „Gründachkataster“ hervor, das die Tetrasolar GmbH (Dortmund) erstellt hat.

Peter Heise vom Umweltamt der Stadt Duisburg bestätigt die in dem Gründachkataster aufgestellte Modellrechnung: Würden alle geeigneten Dächer in der Region begrünt werden, könnten jährlich bis zu 25.000 Tonnen Kohlendioxid und Staub gebunden werden. Je nach Bepflanzung könnten bis zu 80 Prozent des Niederschlags zurückgehalten werden, dieses Wasser stünde dann zur Verdunstung und somit zur Kühlung aufgeheizter Städte zur Verfügung.

Weil das Thema aber an Bedeutung gewinnt...

Die Immobilienverwaltung der Stadt, so Heise, habe bislang aber keine eigenen Gründächer in ihrem Bestand, mit Ausnahme des in öffentlich-privater Partnerschaft errichteten Berufsschulzentrums in Neudorf am Carstanjens Garten.

„Weil das Thema aber zunehmend an Bedeutung gewinnt“, so Heise, nehme die Stadt aber bereits überall dort, wo es „städtebaulich notwendig“ erscheine, über Bebauungspläne Einfluss auf die Begrünung von Flach- und Pultdächern.

So beispielsweise in Marxloh am Gelände Schacht 2/5, in Hochheide mit einer großen Garagenfläche und in der Planung des neuen großen Wohngebietes in Wedau.

Die Festsetzung von Gründächern durch B-Pläne, so Heise, sollen Eingriffe in Grünbereiche mindern bzw. in stark verdichteten Räumen zu einer Verbesserung des Kleinklimas beitragen.

„Begrünen Sie Ihr Dach, wenn möglich!“

Genau davon ist Jan Harm, Center-Manager des Forums an der Königstraße überzeugt. Die 11 000 m² Begrünung der Flachdächer des Einkaufszentrums mit Moosen und Gräsern mindere die Umgebungstemperatur, böte dem Starkregen mehr Rückhalt, sei in der Pflege genügsam, bringe dem Gebäude keine Schäden, eher Schutz.

Genau diese Botschaft will Duisburg.Nachhaltig an die Duisburger senden: „Begrünen Sie Ihr Dach, wenn möglich!“

Die Fassade blüht, das Dach dient als Regenwasserspeicher und im Innenhofgarten trifft sich die Nachbarschaft. Grüne Dächer dienen im Winter als solide Wärmedämmung und im Sommer als effektiver Hitzeschild, sie dienen der Senkung des Energieverbrauchs, sie dienen der Schadstoffminimierung der Luft und sie dienen als Regenwasser.