Duisburg. . Jetzt feiert der Verein seinen 10. Geburtstag. Vorsitzende Ursula Happe schaut bei den Vorstellungen am liebsten den Kindern ins Gesicht.
Ursula Happe schaut bei Kindertheater-Vorstellungen oft nicht auf die Bühne, obwohl sie Theater hoch schätzt. „Ich schaue den Kindern am liebsten ins Gesicht“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins „Spielträume“. Die Pädagogin, die auch nach ihrer Pensionierung noch eine Theater AG an ihrer alten Schule an der Hebbelstraße in Neudorf leitet, weiß aus Erfahrung, dass ein Theaterbesuch für Kinder ein unvergessliches Erlebnis ist. Dass sie oft gebannt zuschauen und mitgehen, und dass sich in ihren Gesichtern alles spiegelt: Freude, Trauer, Mitgefühl, Erwartung, Spannung, Erschrecken und Erleichterung, wenn dann alles gut ausgeht.
Besuch darf nicht am Eintrittsgeld scheitern
Weil dieses Erlebnis nicht am Eintrittsgeld scheitern darf, hat Ursula Happe vor zehn Jahren den Verein „Spielträume“ gegründet, mit dessen Unterstützung seither Tausende von Duisburger Kindern Vorstellungen des Komma-Theaters gesehen haben, zunächst im Theater in Rheinhausen. 18 000 Euro wurden an Schulen ausgezahlt, um Aufführungsbesuche zu ermöglichen. 2012 wurde dann die Reihe „Theatermittwoch“ für Kindergärten und -tagesstätten gestartet. Sie wurde dankbar angenommen, wie die Zahl von 2800 Kindern zeigt, die seitdem Stücke erlebt haben. Ein Jahr später kam der „Theatermittwoch mobil“ hinzu, weil es gerade mit den jüngeren Kindern zu umständlich gewesen sei, sich aus dem Norden der Stadt auf den Weg nach Rheinhausen zu machen, sagt Ursula Happe. Sieben mobile Aufführungen pro Jahr konnten realisiert werden.
Und ihre nächste Idee entsteht bereits, denn ein Erlebnis aus jüngster Zeit gehe ihr nicht aus dem Kopf. Da hatte eine Kindertagesstätte im Norden Besucher aus dem benachbarten Seniorenheim zur Vorstellung „Die Reise einer Wolke“ eingeladen. Alt und Jung waren gleichermaßen fasziniert von dieser abenteuerlichen, sinnlichen Reise um die Welt zu Lande, auf dem Meer, zu Eisbergen, in die Wüste und den Dschungel.
So könnte das nächste Vereinsprojekt die Förderung von altersübergreifenden Vorstellungen sein. Wobei die Umsetzung solcher Ideen stets davon abhängig ist, ob Sponsoren gefunden werden, denn bei Vereinsbeiträgen ab null Euro (bei ideeller Unterstützung) über 24 Euro jährlich bis hin zu einem selbst gewählten Jahresbeitrag fallen die Einnahmen eher klein aus.
Die Eindrücke wirken weiter
„Ursula Happe ist sehr aktiv und versteht es, Sponsoren zu gewinnen“, sagt Anja Klein, Ensemblemitglied des Komma-Theaters und des Fördervereins. Auch sie freut sich natürlich über das junge Publikum, das auch schon mal fragt „Ist das echt?“ oder „Noch mal!“ verlangt.
„Kinder sind ein ehrliches Publikum“, sagt Ursula Happe. Ein Theaterbesuch ist nach ihren Erfahrungen längst noch nicht zu Ende, wenn der Vorhang gefallen ist. Er wird in Bildern nachbereitet, „und die Kinder bauen das auch in ihr Spiel ein.“ Sprache, Erzählfreude, Fantasie, Gefühle: Theater macht reicher.
>>> Geburtstagsfeier am 11. November
Die Geburtstagsfeier beginnt am Sonntag, 11. November, um 15 Uhr im Komma-Theater an der Schwarzenberger Straße 147 mit der „Reise einer Wolke“.
Um 16.30 Uhr spricht Kulturdezernent Thomas Krützberg, um 18 Uhr ist das neue Stück für „Blind-Date – ein Drama nach Noten“ zu sehen. Karten unter 0203/283 8486.