Duisburg-Wanheimerort. . Wo der MSV in Führung geht und die Straßen keine Schlaglöcher haben: Kinder bauen eine Stadt aus Lego-Steinen.

Der MSV führt im heimischen Stadion, Duisburg hat ein Flughafen und sämtliche Straßen haben keine Schlaglöcher – jedenfalls in der Lego-Stadt, die rund 30 Kinder in der Freien evangelischen Gemeinde auf der Eschenstraße bauen.

800 Kilogramm der berühmten Plastiksteine setzen die sieben- bis zwölfjährigen Baumeister bis zum Samstag, 27. Oktober, aufeinander. Vergangenen Donnerstag war der erste Arbeitstag für die jungen Architekten, die kurz vor Feierabend gegen 18.30 Uhr eine kurze Andacht mit Jugendpastorin Damaris Müller halten: „Am Sonntag ist dann der große Festgottesdienst, bei dem wir die Stadt eröffnen und den Familien vorstellen“, sagt die 31-jährige Pastorin. Im Vordergrund stehe aber der Spaß, den die Kinder in den drei Tagen mit fast einer Tonne Legosteinen haben.

Die Suche nach dem richtigen Stein

Dominic (10) und Leander (9) erschaffen für die Stadt, die entstehen soll, eine Feuerwehr-Station samt Löschzug. „Uns fehlt noch ein weißer, langer Stein – für den Heli-Landeplatz“, stellt Dominic fest. Konzentriert stöbert er die 40 Kisten und Kästchen durch, die zwar einigermaßen sortiert, aber dennoch genau inspiziert werden müssen. Das Wühlen war erfolgreich; endlich ist das weiße „H“ auf dem Dach fertig. „Die Kinder haben wieder alle Hände voll zu tun“, spielt Wolfgang Schmidt von der Gemeinde mit den Worten. Er ist froh, dass so viele Kinder außerhalb der Freien Evangelen in Wanheimerort gekommen sind. „Mehr als die Hälfte“, sagt Schmidt und freut sich, „dass alle so motiviert und neugierig sind.“

Bausteine gehen von Gemeinde zu Gemeinde

Die vielen Legosteine gehören dem Bund der Freien evangelischen Gemeinde; der Anhänger, der die 800 Kilogramm schweren Bausätze bundesweit zu Gemeinden bringt, ist schon vor zwei Jahren reserviert worden. „Lego ist immer noch kreativ und verbindet“, beobachtet Damaris Müller. Während der Flugplatz, der Hafen, das Fußball-Stadion und inzwischen die Feuerwehr ihren Platz auf der Stadtfläche (etwa 20 Quadratmeter) eingenommen haben, sorgen Erik (8) und Mohammed (10) für den reibungslosen Nah- und Fernverkehr; Gleise werden verlegt, Waggons auf die Schienen gebracht. „Die Weiche muss Richtung Flughafen gehen“, fordert Erik. Die beiden Jungs diskutieren über logistische Vorteile – also kommt noch eine Weiche hinzu, die vom Flughafen zum Stadion führt. „Am Samstag bauen die Kinder noch Wolkenkratzer und dann haben wir eine Lego-Metropole“, freut sich Damaris Müller. „Unsere Lego-Stadt wird zum Sonntags-Gottesdienst genauso bunt wie Duisburg sein.“