Duisburg. . Zwei neue Filteranlagen sollen den Staubausstoß der Sinteranlage deutlich reduzieren. Die Hüttenwerke wollen damit künftige Grenzwerte einhalten.
Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) haben rund 50 Millionen Euro in die Entstaubung ihrer Sinteranlage investiert. Damit soll der Staubausstoß der Hütte um 30 Prozent, der von Feinstaub um 20 Prozent verringert werden.
Noch besser fallen die Werte für die Sinteranlage selbst aus: Deren Staubemissionen wurden laut HKM um 60 Prozent, beim Feinstaub um 40 Prozent reduziert. Und dabei geht es nicht um kleine Mengen, sondern um 800 Tonnen Staub, die der Umgebung erspart bleiben.
Die Prozessgasreinigung läuft seit Juli
Eine Kühlerentstaubung reinigt seit Anfang 2017, die Prozessgasreinigung läuft seit Juli. Bis November dauert noch der Probebetrieb. „100 Prozent der Investitionssumme ist für den Umweltschutz ausgegeben worden“, erklärte HKM-Geschäftsführer Herbert Eichelkraut.
Schon 2017 habe es keine Überschreitung des Staub-Grenzwertes oder des Nickelwertes gegeben, die auf HKM zurückzuführen sei, ergänzte HKM-Umweltschutzchef Udo Kalina. Fazit für Eichelkraut: „Eine gute Investition.“
Im vergangenen Jahr hatte auch Thyssenkrupp Steel im Norden der Stadt eine riesige Filteranlage für das Sinterwerk in Betrieb genommen. In Sinteranlagen wird Erz bei großer Hitze für den Hochofenprozess stückig gemacht.
900.000 Kubikmeter Gas werden pro Stunde gereinigt
Dafür ist ein gewaltiger Gasstrom nötig. 900.000 Kubikmeter werden pro Stunde im neuen Filter bei HKM gereinigt. Bei dem Filter handelt es sich um ein stattliches Gebäude, 25 Meter lang und breit, 30 Meter hoch. Darin hängen 6600 jeweils neun Meter lange Textilschläuche, durch die die Prozessgase strömen. In bestimmten Abständen wird, was darin und daran hängenbleibt, mit Pressluftimpulsen abgeschüttelt.
Derzeit werden die dabei anfallenden Stäube bei HKM auf ihre mögliche Wiederverwertung überprüft als Alternative zur Deponierung. Denn ganz überwiegend handelt es dabei um Eisen und Kalk. Die Filterschläuche bestehen aus Teflongewebe, denn die durchströmenden Gase haben Temperaturen von bis zu 240 Grad Celsius.
Während die Kühlerentstaubung ohne Druck von gesetzlichen Vorgaben gebaut wurde, geht es bei der Prozessgasreinigung auch um die Einhaltung von Grenzwerten, die ab dem Jahr 2020 in Deutschland gelten werden.
Zweieinhalb Jahre Vorarbeit
Zweieinhalb Jahre hat laut Eichelkraut die Planung und Vorbereitung des Filterprojektes in Anspruch genommen, ein deutscher Anlagenbauer habe gut und pünktlich geliefert: „Das Ergebnis ist ausgezeichnet.“
Ausgezeichnet läuft derzeit auch die Produktion bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann. Die Hütte laufe stabil, berichtet Eichelkraut, die Qualität des hergestellten Stahls sei „sehr gut“. Die Einschätzung des Geschäftsführers der aktuellen Lage des Werkes im Süden der Stadt: „Wir stehen zurzeit sehr gut da.“
>>>HKM GEHÖRT DREI GESELLSCHAFTERN
Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann produzieren ausschließlich Vormaterial für die die Gesellschafter.
Gesellschafter sind Thyssenkrupp Steel mit einem Anteil von 50 Prozent an HKM sowie Salzgitter-Mannesmann mit einem Anteil von 30 Prozent und Vallourec Tubes mit einem 20-Prozent-Anteil an der Duisburger Hütte.