Duisburg. . Duisburg soll 2024 Quartier einer EM-Mannschaft werden. 2006 hat sich der Standort bewährt: Der spätere Weltmeister wohnte in Huckingen.
Der Weltmeister kam schon einmal aus Duisburg, jetzt soll auch ein Europameister-Aspirant in der Stadt ein Rhein und Ruhr Quartier beziehen. In einem gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung am kommenden Montag fordern SPD und CDU die umgehende Gründung eines Projektteams „EM 2024 in Duisburg“. Vorrangiges Ziel sei es, Teamstandort für eine der EM-Mannschaften zu werden.
Erfolgreiches Vorbild: Bei der WM 2006 entschied sich das italienische Team für Duisburg als Mannschaftsquartier, residierte im Landhaus Milser in Huckingen, trainierte unter anderem in der MSV-Arena – und wurde Weltmeister. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Bruno Sagurna und Rainer Enzweiler: „Duisburg kann von einer erneuten, ähnlichen Euphorie wie damals nur profitieren. Wenn tausende friedliche Fußballfans und Touristen in Duisburg feiern und übernachten, bedeutet das auch mehr Umsatz für Duisburger Hotels und Gastronomie.“
Positiv für das Image der Stadt
Außerdem hoffen die beiden Fraktionschefs, dass sich ein Teamstandort Duisburg langfristig auch positiv auf das Image der Stadt auswirkt. Duisburg könnte sich als lebendige Sportstadt präsentieren.
„Man sollte eine solche Chance nicht vorbeiziehen lassen“, mahnt Enzweiler, sondern sich intensiv vorbereiten und schnell beim DFB anklopfen: „Wir müssen jetzt den Startschuss geben.“
Flagge zeigen als Sportstadt
Sagurna ergänzt: „Wir haben ein schickes Stadion, ein tolles Trainingsgelände und gute Hotels in Duisburg“. Und man müsse auch „Flagge zeigen als Sportstadt“.
„Wer bei uns wohnt, der wird auch Europameister!“ Das sagt Rolf Milser heute. Und das sagte der frühere Olympiasieger im Gewichtheben und Mitinhaber des „Landhauses Milser“ in leicht abgewandelter Form auch schon vor dem legendären Sommer-Märchen bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Damals lebte die Delegation des späteren Weltmeisters Italien für fünf unvergessliche Wochen in Huckingen. Tausende Fans der Azzurri pilgerten während der Titelkämpfe zum Hotel, um einen Blick auf die Stars zu erhaschen.
Kontakte halten bis heute
„Bis heute halten wir enge Kontakte. Manche Spieler von damals kommen noch immer zu uns“, erzählt Toni Pelle, Mitinhaber des Vier-Sterne-Hotels. Die Italiener hätten dort vor zwölf Jahren während des Turniers ihre „ruhige Oase“ gefunden, erinnert sich Pelle. „Das würden wir 2024 auch der deutschen Elf bieten, damit auch sie den Titel holt“, sagt Milser mit einem Augenzwinkern. Dass Deutschland die EM ausrichten darf, finden beide prima.
Weiteres Anliegen von CDU und SPD: Bei der EM 2024 soll der Sportpark Wedau wieder Schauplatz eines großen Public Viewings werden wie beim „Sommermärchen“ 2006, als Tausende friedlich feierten.
Vier EM-Spielorte in NRW
Bei der EM 2024 wird es vier Spielorte in NRW geben: Neben Dortmund und Gelsenkirchen sind dies Köln und Düsseldorf. Als fünfte Stadt der Region hatte sich Mönchengladbach beworben, wurde vom DFB aber im Vorfeld aussortiert.
Das Teilnehmerfeld wird voraussichtlich 24 Nationen umfassen. Gastgeber Deutschland ist direkt qualifiziert.