Duisburg. . Zur letzten „Spätschicht“ in 2018 kamen am Donnerstagabend wieder zahlreiche Besucher in die Duisburger Innenstadt. Viele Händler sind zufrieden.

Den Feierabend unter der Woche einmal nicht zuhause genießen, sondern mit Freunden in der Innenstadt auf der Königstraße bei einem Glas Wein oder einem Hamburger zu verbringen: Möglich war das an insgesamt 17 Donnerstagabenden auf der „Spätschicht“ in der City. Der Abendmarkt geht nun in die Winterpause – Zeit für ein Resümee.

„Im Vorjahr hatten wir parallel andere Veranstaltungen gebraucht, um Umsatz zu machen. Jetzt trägt sich die Spätschicht von allein“, betont Klaus Siepmann, Geschäftsbereichsleiter Events des Marktveranstalters Duisburg-Kontor. Insgesamt 36 verschiedene Händler und etwa 13 Stände haben die Veranstalter für den Abendmarkt organisiert. Ziel fürs nächste Jahr seien 14 Stände. „Ich möchte mehr Exotik reinbringen. Etwa Stände, die afrikanische, spanische oder süd-amerikanische Speisen anbieten“, so Siepmann.

„Duisburg hat uns gut aufgenommen“

Der pakistanische Händler Ahmad Ishtiaq zog eine positive Abendmarkt-Bilanz.
Der pakistanische Händler Ahmad Ishtiaq zog eine positive Abendmarkt-Bilanz. © Michael Dahlke

Exotik gab es bereits mit dem pakistanischen Stand von Ahmad Ishtiaq. „Wir bekommen positives Feedback von den Kunden. Die Gerichte sind ihnen auch nicht zu teuer“, sagt der Händler aus Kaarst. „Duisburg hat uns gut aufgenommen.“ Christian Dongmann wirbt dagegen mit „der Kult-Currywurst aussem Pott“ und mit alten Rezepten seiner Oma. Burger und vegane Speisen gibt es bei ihm aber auch. Bei gutem Wetter lohnt sich die „Spätschicht“ besonders. Bis zu 500 Würste und Burger gehen dann bei ihm über die Theke. „Von der Oma mit Rollator bis hin zum Geschäftsmann: Unsere Kunden sind ganz unterschiedlich“, sagt der Besitzer.

Für Uwe Schmitz vom Fischstand „Bremer Backfisch“ hat sich der Abendmarkt immer dann gelohnt, wenn zusätzliche Veranstaltungen stattfanden. „Dann ist der Umsatz doppelt so hoch“, sagt er. Swier Strobos kommt mit seinem Wagen „Der Nussmann“ aus den Niederlanden und war auf fast jeder Spätschicht. Rückblickend ist er zufrieden: „Die Nüsse und der hier verkaufte Wein passen gut zusammen“, sagt er mit einem Lächeln. „Trotzdem eignen sich die Produkte besser für einen Wochenmarkt, der tagsüber ist.“

Nur manche Händler klagten über zu wenig Kunden

Walter Witte (84) verkaufte Holzwaren bei der „Spätschicht“.
Walter Witte (84) verkaufte Holzwaren bei der „Spätschicht“. © Michael Dahlke

Auch der Weinhandel „kalt.weiss.trocken“ profitiert von der Spätschicht. „Für uns ist es am schwierigsten, die Gäste abends wieder Heim zu schicken“, sagt Milena Zimmermann, Leiterin des Betriebs, und lacht. Anders sieht das beim „Grillschinken“ aus. Der große Umsatz bleibt hier aus. „Viele fragen uns immer noch, was denn hier los sei“, sagt Angela Bengel etwas enttäuscht. Auch Geschnitztes aus Holz, wie Sterne oder Nistkästen für Fledermäuse und Vögel, verkauften sich nicht gut. „Die Leute kommen hier eher fürs Trinken hin“, meint Walter Witte (84), der schon seit Jahren mit seiner selbst gemachten Holz-Dekoration unterwegs ist.

Die Bierbänke waren auch bei der letzten Spätschicht am Donnerstag dank des guten Wetters voll besetzt. „Vor allem in Verbindung mit anderen Veranstaltungen wie Jazz auf‘m Plazz war es echt schön hier“, findet Besucherin Silja Heitzer. Ihre Freundin Nina Priebe meint: „Die Aktion lockt, um in die City zu fahren. Man kann nebenbei noch Erledigungen machen“. Ihre Schwester Jennifer Priebe ist nach Feierabend aus Oberhausen zum Abendmarkt gekommen. In einem sind sich die Freundinnen einig: Etwas größer könnte die Spätschicht noch werden.

>>>AUCH VERANSTALTER IST ZUFRIEDEN

„Wir haben bereits die Termine für die kommende Spätschicht geplant“, sagt Klaus Siepmann, der zufrieden auf diese Abendmarkt-Saison zurückblickt.

Der Bauernmarkt, der immer dienstags, donnerstags und samstags in der Innenstadt stattfindet, hatte zu Spätschicht-Zeiten ebenfalls bis 21 Uhr geöffnet. „Im Sommer kaufen die Menschen noch vereinzelt ein paar Erdbeeren. Großeinkäufe werden am Abend natürlich nicht mehr gemacht. Die Leute, die zur Spätschicht gehen, kommen nicht zum Einkaufen hierhin“, meint Lea Westerhoff, Tochter vom Obst- und Gemüsehändler Uwe Westerhoff.